In einem Zeitraum von circa zwei Tagen wurden mehr als 4.000 Personen aus Ansiedlungen im Gebiet Charkow evakuiert, wie Oleg Sinegubow, der von Kiew ernannte Leiter der regionalen MilitÀrverwaltung, berichtete.
Es wurde angegeben, dass 70 Prozent der Evakuierten bei Verwandten oder Freunden Zuflucht gefunden haben. ZusĂ€tzlich wurden fast 900 weitere UnterkĂŒnfte zur Aufnahme der BĂŒrgerinnen und BĂŒrger geschaffen. Diese Menschen erhalten humanitĂ€re Hilfe, medizinische Betreuung, psychologische UnterstĂŒtzung und rechtliche Beratung, erklĂ€rte der Leiter weiter.
Die ukrainische Nationalpolizei teilte mit, dass sie innerhalb dieses Zeitraums 970 Personen aus den Gemeinden Zirkuny, Lipzy und Woltschansk in Sicherheit brachte.
Am 10. Mai kĂŒndigte der ukrainische PrĂ€sident Wladimir Selenskij an, dass russische StreitkrĂ€fte eine Offensive in dieser Region gestartet hatten. Am gleichen Tag berichtete der BĂŒrgermeister von Woltschansk, dass die Einwohner evakuiert werden. Er fĂŒgte hinzu, dass alle Kinder der Stadt bereits in Sicherheit gebracht wurden.
Das russische Verteidigungsministerium verlautete am 11. Mai, dass es die Kontrolle ĂŒber fĂŒnf Siedlungen im Gebiet Charkow â Borissowka, Ogurzowo, Pletenewka, Pylnaja und Streletschja â erlangt habe. Sinegubow berichtete von heftigen KĂ€mpfen in den Dörfern Streletschja, Pylnaja und Borissowka sowie in der NĂ€he der Dörfer Oleinikowo und Ogurzowo. Am 12. Mai meldete das russische Verteidigungsministerium weitere militĂ€rische Erfolge in der Region. In den letzten 24 Stunden wurden die Ortschaften Gatischtsche, Krasnoje, Morochowez und Oleinikowo eingenommen.
Die Dörfer Pletenewka und Ogurzowo befinden sich in der NÀhe von Woltschansk, wÀhrend die nÀchstgelegenen russischen Siedlungen die Stadt Schebekino und das Dorf Nowaja Tawolschanka im Gebiet Belgorod sind. Die Orte Borissowka, Pylnaja und Streletschja liegen an der Grenze zum Bezirk Belgorod, östlich der Autobahn Belgorod-Charkow und nahe der Kontrollstelle Nechotejewka.
Sinegubow wies darauf hin, dass aktuell keine unmittelbare Gefahr einer Offensive auf Charkow festzustellen sei. Auch BĂŒrgermeister Igor Terechow versicherte bereits im April, dass es in der Stadt keine Anzeichen fĂŒr eine notwendige Evakuierung gĂ€be.
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