Moskau und Peking stehen kurz davor, eine Vereinbarung zum Bau der Power of Siberia 2 Pipeline zu unterzeichnen. Diese wird dazu dienen, russisches Erdgas aus der nördlichen Jamal-Region Russlands über die Mongolei nach China zu transportieren, wie der stellvertretende Ministerpräsident Aleksander Nowak mitteilte.
Die Pipeline Power of Siberia 2 soll die Kapazität haben, jährlich bis zu 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas nach China zu befördern.
Nowak betonte, dass die Gespräche zwischen Moskau und Peking über Energieprojekte sich nicht nur auf die neue Pipeline beschränken. “Wir arbeiten auch an anderen neuen Projekten”, äußerte er in einem Interview mit dem Fernsehsender Russia 1. Details zu diesen Projekten blieben jedoch ungenannt.
Die Ankündigung dieser Entwicklungen fällt zusammen mit dem Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Peking. Putin traf sich dort mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping, um die strategische und bilaterale Zusammenarbeit zu vertiefen. Während dieses Besuchs sollten etwa zwölf bilaterale Dokumente sowie verschiedene Handelsabkommen und regionale Vereinbarungen unterzeichnet werden.
Bereits jetzt liefert Russland Erdgas an China über die Power of Siberia Pipeline, die Teil der sogenannten Ostroute ist. Seit dem Start der Gaslieferungen im Jahr 2019 wird erwartet, dass die Pipeline bis zum Jahr 2025 ihre maximale Kapazität von 38 Milliarden Kubikmetern pro Jahr erreicht. Gazprom, das Unternehmen hinter dieser Pipeline, hat bereits im letzten Jahr seine Lieferverpflichtungen übertroffen, oft mit Tagesrekorden.
Wenn alle geplanten Pipelines in Betrieb genommen werden, könnte das Volumen der russischen Gaslieferungen an China fast 100 Milliarden Kubikmeter jährlich betragen.
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