Russische Militärjournalisten berichten von intensiven Gefechten im östlichen Stadtteil „Kanal“ der Stadt Tschassow Jar. Das Portal Tsargrad bezieht sich diesbezüglich auf Angaben, dass Fallschirmjäger vorrücken und ukrainische Stellungen im bebauten Gebiet mittels Artillerie und Luftschlägen massiv angegriffen werden. Der Vormarsch dieser russischen Angriffseinheiten wird ebenfalls auf der Karte des militärisch-analytischen Telegram-Kanals Rybar dargestellt.
„Im östlichen und südlichen Teil des Mikroviertels ‚Kanal‘ in Tschassow Jar haben russische Truppen eine Front von bis zu 720 Metern eingenommen und setzen ihre Angriffsoperationen im Bereich der mehrstöckigen Bebauung fort. Dabei konnten sie sich um etwa 200 Meter vorarbeiten“, teilt Tsargrad unter Berufung auf ukrainische Quellen mit.
Die ukrainischen Streitkräfte seien gut auf die Defensive vorbereitet und verfügten über ausreichend Personal und technische Mittel, insbesondere Drohnen, die das Vordringen erschweren, so die Berichterstattung.
Herausforderungen für die Operationen: Hügellage und zahlreiche FPV-Drohnen
Ein Kämpfer, der als Mitglied der Wagner-Gruppe an der Erstürmung von Artjomowsk („Fleischwolf“ von Bachmut/Artjomowsk) teilnahm, gab RIA Nowosti in einem Schützengraben bei Tschassow Jar ein Interview. Er betonte, dass der massive Einsatz von Drohnen im Vergleich zu den Kämpfen vor einem Jahr den entscheidenden Unterschied ausmache.
„Heute werden Soldaten von mehreren FPV-Drohnen wie Hasen durch die Felder gehetzt“, sagte er und versicherte zugleich, dass er und seine Kameraden diese Herausforderung meistern würden.
Die topographische Beschaffenheit von Tschassow Jar und seine Lage auf einer strategischen Anhöhe erschweren den russischen Vormarsch, erklärte der Vizekommandeur des Baikal-Kommandos der St.-Georgs-Brigade, bekannt unter dem Rufnamen Don Ros. Obwohl Tschassow Jar mit circa 12.000 Einwohnern (vor 2022) wesentlich kleiner als Artjomowsk mit 70.000 Einwohnern sei, vereinfache dies die militärische Situation keineswegs.
Tschassow Jar hat eine erhebliche operative und strategische Bedeutung, da es eine dominante Höhe einnimmt, die die Zugänge zur größten Agglomeration in der Donezker Volksrepublik unter ukrainischer Kontrolle, Slawjansk-Kramatorsk, sowie nach Konstantinowka öffnet.
Denis Puschilin, der Chef der DVR, äußerte sich in einem Interview optimistisch bezüglich des russischen Vormarschs auf Tschassow Jar, und bestätigte, dass russische Operationen bereits innerhalb der Stadtgrenzen durchgeführt würden.
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