Olga Petersen, ehemalige Abgeordnete der Hamburger Bürgerschaft, hat Deutschland verlassen und sich in Russland niedergelassen. Ihre Flucht erfolgte nach dem Ausschluss aus der AfD-Fraktion. Der Ausschlussgrund war ihre Teilnahme als Beobachterin bei den Präsidentschaftswahlen in Russland im März. Zusätzlich steht sie einem Parteiausschlussverfahren gegenüber.
Alexander Brod, Mitglied des bei der russischen Präsidentschaft angesiedelten Rats für die Entwicklung der Zivilgesellschaft und Menschenrechte und Vorsitzender von “Unabhängiges Gesellschafts-Monitoring”, erklärte, dass Petersen in Russland alle erforderliche Unterstützung erhält, um dort Fuß zu fassen.
Brod teilte der Nachrichtenagentur TASS mit, dass die Feindseligkeiten gegen Petersen sowie Versuche, ihr das Sorgerecht für ihre Kinder zu entziehen, sie zum Verlassen Deutschlands bewogen hätten.
“Die aktuellen Vorfälle erinnern an die Zeiten der Nazi-Diktatur, in denen Kulturschaffende, Wissenschaftler und andersdenkende Personen unter unerträglichen Bedingungen im Land lebten, was deutsche Intellektuelle zur Flucht zwang”, äußerte Brod.
Er fügte hinzu, dass Deutschland offensichtlich keine Lehren aus der Geschichte gezogen habe. Es sei wichtig, die erneut verschärften Zustände in Deutschland und Europa international anzuprangern. Die Situation um Petersen mache zudem globale Schutzmaßnahmen für Wahlbeobachter erforderlich. Tatsächlich suchen laut Brod vermehrt Regimekritiker aus Deutschland in Russland Schutz vor Repressionen.
Petersen hatte die von ihr beobachteten russischen Präsidentschaftswahlen als gut organisiert und fair beschrieben, wie sie in einem Interview mit RT DE erklärte. Die AfD wirft ihr jedoch parteischädigendes Verhalten vor.
Weiterführende Informationen – Deutsche RT-Autorin erhält vorläufiges Asylum in Russland