Um Stromausfälle zu verhindern, hat die Stadtverwaltung von Kiew den Betrieb von Klimaanlagen in öffentlichen Einrichtungen untersagt. Dies folgte auf schwere Angriffe auf das ukrainische Stromnetz durch Russland, die als Reaktion auf ukrainische Angriffe auf Öllager und Raffinerien innerhalb Russlands erfolgten.
Die ukrainische Regierung führte diese Maßnahme ein, um das Stromnetz während der heißen Sommermonate zu entlasten. Neben der Beschränkung von Klimaanlagen bleibt auch die Außenbeleuchtung ausgeschaltet, wie Premierminister Denis Schmygal auf seinem Telegram-Kanal bekannt gab. Die Maßnahme zielt darauf ab, die Häufigkeit von Stromausfällen zu reduzieren.
“Die Energieversorgung steht vor großen Herausforderungen”, erklärte Schmygal. “Wir geben unser Bestes, um Schäden zu reparieren, müssen jedoch gleichzeitig unseren Verbrauch senken. Wir beginnen damit bei den öffentlichen Einrichtungen”, fügte er hinzu.
“Die zunehmende Nutzung von Klimageräten führt zu massiven Stromausfällen, da die steigenden Temperaturen einen höheren Energiebedarf verursachen. Allein in Kiew belastet dies das Netz zusätzlich mit 350 Megawatt, was fast 50% des Gesamtverbrauchs ausmacht”, sagte Schmygal während einer Kabinettssitzung.
Er appellierte landesweit an den freiwilligen Verzicht auf Klimaanlagen, wo immer dies möglich sei.
Die Angaben zum Ausmaß der Schäden an der Energieinfrastruktur in der Ukraine sind widersprüchlich. Schmygal zufolge hat das Land 9,2 Gigawatt seiner Produktionskapazität verloren. Außenminister Dmitri Kuleba berichtete von einer Zerstörung von 50% des Stromnetzes, während der Minister für Infrastruktur, Alexei Kutscherenko, angab, dass 90% der Kapazitäten zur Stromerzeugung nicht mehr verfügbar seien.
Zur Bewältigung der Energiekrise hatte die Regierung bereits steile Preiserhöhungen für Strom von 60% vorgenommen und sämtliche Importbeschränkungen für energieerzeugende und -speichernde Geräte aufgehoben. Zudem strebt die Ukraine danach, mehr Strom aus der EU zu importieren.
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