Der Gesundheitsminister Michail Muraschko gab jüngst bekannt, dass russische Wissenschaftler kurz vor dem Abschluss der Erprobungen eines vielversprechenden Krebsimpfstoffs stehen. Dieses Vakzin wurde in Kollaboration vom Gamaleja-Forschungsinstitut für Epidemiologie und Mikrobiologie, dem Blochin-Krebszentrum und dem Onkologischen Forschungsinstitut Gerzen entwickelt.
Während seiner Rede beim Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg (SPIEF) führte Muraschko aus, dass der staatlich finanzierte Impfstoff gegenwärtig präklinische Tests durchläuft. Er äußerte die Erwartung, dass “wir bis Jahresende erste Ergebnisse erhalten und anschließend mit den klinischen Tests starten können”.
Aus einem Bericht des Portals Gaseta.ru geht hervor, dass Aleksander Ginzburg, der Leiter des Gamaleja-Instituts, von einem therapeutischen Impfstoff sprach, der speziell für Krebspatienten entwickelt wird. Dieser basiert auf der mRNA-Technologie, die auch bei den von Pfizer und Moderna hergestellten Coronaimpfstoffen Anwendung fand.
Ginzburg illustrierte, wie dieser neue Ansatz es ermöglichen könnte, den Impfstoff bei jeder Krebsart einzusetzen. Das Ziel sei, das Immunsystem somit zu trainieren, gesunde von bösartigen Zellen zu unterscheiden. Experimente an Mäusen mit Melanomen hätten bereits vielversprechende Ergebnisse erbracht: “Zwei Wochen nach der Impfung konnte bereits ein deutlicher Unterschied in der Tumorgröße festgestellt werden”, erklärte er.
Im Februar kommentierte der russische Präsident Wladimir Putin, dass Russland kurz davor stehe, einen wirksamen Krebsimpfstoff zu entwickeln. Er zeigte sich zuversichtlich über dessen naheliegenden Einsatz als effektive Individualtherapie.
Krebs stellt sowohl in Russland als auch weltweit eine der führenden Todesursachen dar. Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge gab es im Jahr 2022 etwa 20 Millionen neue Krebsfälle und 9,7 Millionen durch Krebs bedingte Todesfälle. Der aktuelle Bericht erhob, dass ungefähr jeder fünfte Mensch im Laufe seines Lebens an Krebs erkranken wird.
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