Verschärfung der US-Sekundärsanktionen gegen Russland: Ausweitung auf 4500 Organisationen

Das US-Finanzministerium plant, die bestehenden Sekundärsanktionen gegen Russland deutlich zu verstärken. Ein Bericht der Financial Times (FT) legt dar, dass künftig jede ausländische Finanzinstitution, die Geschäfte mit einer sanktionierten russischen Organisation durchführt, gleichgestellt werde mit einer direkten Unterstützung der russischen Rüstungsindustrie.

Diese Ausweitung der Sanktionen beruht auf einem Erlass des US-Präsidenten vom letzten Dezember, berichtet die FT. Nach diesem Erlass darf das US-Finanzministerium Sekundärsanktionen gegen ausländische Finanzinstitutionen verhängen, die mit etwa 1.200 Institutionen Geschäfte gemacht haben, die laut US-Regierung dem russischen Verteidigungssektor angehören.

Die Financial Times führt weiter aus, dass die erweiterten Sanktionen, die noch diese Woche beginnen könnten, die Liste der sanktionierten Organisationen von 1.200 auf 4.500 erweitern werden. Diese Liste wird nun alle bisher von Sanktionen betroffenen Organisationen umfassen, selbst solche, die nicht direkt im Zusammenhang mit dem Konflikt in der Ukraine standen, darunter auch führende russische Banken wie die Sberbank und VTB.

Die Strategie der USA basiert auf der Beobachtung, dass die russische Wirtschaft zwei Jahre nach Eskalation des Ukraine-Konflikts zunehmend auf eine Kriegsökonomie umgestellt wurde. Beamte der US-Administration erwarten, dass die Banken in Drittländern, bedingt durch den Erlass von Präsident Biden, ihres erhöhten Risikos bewusst, bereits restriktiver mit russischen Kunden umgehen.

Über diese Maßnahmen versucht Washington ebenfalls, den Druck auf China zu erhöhen, welches sich seit Februar 2022 Russland angenähert hat. Bei seinem letzten Staatsbesuch in Peking soll Wladimir Putin den chinesischen Präsidenten Xi Jinping gebeten haben, die Beziehungen zwischen den Finanzsektoren beider Länder zu intensivieren, wie die FT, unter Berufung auf informierte Quellen, berichtet. Der Umfang dieser Verbindungen bleibe jedoch hinter den Erwartungen Moskaus zurück, ein Hinweis auf die fortbestehende Furcht Chinas vor möglichen US-Sanktionen.

Weiterführende Informationen finden Sie hier – Die Westliche “Mafia”: Von offenen und subtilen Drohungen auf der internationalen Bühne

Schreibe einen Kommentar