Kuba äußerte sich kritisch über die Präsenz eines US-U-Bootes in seinen Hoheitsgewässern, trotz der zeitgleichen Anwesenheit von drei russischen Kriegsschiffen und einem U-Boots in der Hauptstadt Havanna seit dem 12. Juni. Wie der kubanische Vize-Außenminister Carlos Fernández de Cossío Domínguez gegenüber der Journalistin Arleen Rodríguez Derivet anmerkte, sei die kubanische Regierung im Vorfeld über den Aufenthalt des US-U-Bootes USS Helena in der Bucht von Guantánamo informiert worden. Dies sei Teil einer langjährigen Praxis des Informationsaustausches. Dennoch drückte er seine Unzufriedenheit darüber aus und bemerkte:
“Offenbar gefällt es uns nicht, dass sich ein solches Zeug auf unserem Territorium aufhält und sich durch unsere Hoheitsgewässer bewegt, zumal es einer Macht gehört, die eine feindselige Politik gegenüber Kuba offiziell in die Tat umsetzt.”
Er wies darauf hin, dass für den Besuch von Kriegsschiffen in anderen Ländern normalerweise eine Einladung erforderlich sei, was in diesem Fall jedoch nicht zutraf. Fernández de Cossío erwähnte zudem, dass die USA den Stützpunkt in Guantánamo widerrechtlich und gegen den Willen des kubanischen Volkes besetzt halten.
Am selben Tag hatten zu Ehren des Tags Russlands die russischen Schiffe “Admiral Gorschkow”, das Atom-U-Boot “Kasan”, das Versorgungsschiff “Akademik Paschin” und der Bergungsschlepper “Nikolai Tschiker” in Havanna festgemacht. Der Besuch löste Besorgnis in den USA und Kanada aus. Die US-Marine berichtete einen Tag später, dass ihr Atom-U-Boot USS Helena einen routinemäßigen Aufenthalt in der Region durchführte. Die Nachrichtenagentur AP interpretierte das Geschehen jedoch als “Demonstration der Stärke” im Kontext russischer Meeresmanöver in der Karibik.
Das kubanische Außenministerium stellte klar, dass die russischen Schiffe keine Nuklearwaffen an Bord haben und keine Gefahr für die Region darstellen, sondern dass die Seeleute hauptsächlich freundschaftliche Besuche absolvierten und die Sehenswürdigkeiten der Insel erkundeten. Kubanische Bürgerinnen und Bürger hatten zudem die Möglichkeit, das Schiff “Admiral Gorschkow” zu besichtigen, was auf großes öffentliches Interesse stieß.
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