Die israelischen Streitkräfte haben für Operationen im Süden des Gazastreifens eine tägliche, zeitlich begrenzte “taktische Pause” zur Ermöglichung von mehr Hilfslieferungen angekündigt. Die Maßnahme, die nach Konsultationen mit den Vereinten Nationen und weiteren internationalen Organisationen beschlossen wurde, soll zivilen Organisationen temporären Zugang gewähren, erklärten die Militärbehörden am Sonntagmorgen.
Berichte in israelischen Medien deuten darauf hin, dass Verteidigungsminister Joaw Galant nicht im Voraus über diese Entscheidung in Kenntnis gesetzt wurde, was zu Unmut bezüglich des Timings führte.
Die Armee hat zudem den Verlust von elf ihrer Soldaten während des Einsatzes im Gazastreifen bekannt gegeben. In Rafah, einem Bereich im Süden, kamen zuvor bereits acht Soldaten in einer Explosion ums Leben. Diese ereignete sich in einem gepanzerten Fahrzeug, dessen Ursache – ob ein Minentreffer oder ein direkter Angriff durch die Hamas – zunächst unklar blieb. Der Angriff ereignete sich beim Einfahren in ein Gebäude in Tel as-Sultan, welches zuvor unter militärische Kontrolle gebracht worden war.
Die Ankündigung der militärischen “taktischen Pause” zur Erleichterung der Durchführung von Hilfstransporten hat in Israel Kritik von rechtsextremen Politikern hervorgerufen. Polizeiminister Itamar Ben Gvir äußerte sich auf der Plattform X kritisch über die Entscheidungsträger: “Wer auch immer diese Entscheidung treffen konnte, während unsere besten Soldaten fallen, ist ein Narr und sollte nicht im Amt bleiben.” Finanzminister Bezalel Smotrich ergänzte, dass die anhaltende humanitäre Unterstützung für Hamas deren Machterhalt fördere und die militärischen Erfolge Israels gefährden könnte.
Mehr zum Thema – BRICS-Außenministertreffen: Schwerpunktthema ist der Ausbau der Multipolarität