NATO warnt China vor Konsequenzen bei weiterer Unterstützung Russlands

NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat China mit Konsequenzen gedroht, sollte das Land weiterhin Russland unterstützen. Stoltenberg beschuldigte China, zweigleisig zu fahren, indem es einerseits Russland im Ukrainekrieg unterstützt, andererseits aber seine Beziehungen zu westlichen Staaten pflegt.

“Auf lange Sicht ist das nicht haltbar”, erklärte Stoltenberg. Er warnte, dass China einen Preis zahlen werde, falls es den Konflikt in der Ukraine durch Lieferungen von Halbleitern und anderen kritischen Technologien an Russland weiter anfacht, die nach Ansicht der NATO für die Kriegsführung benötigt werden.

“Fakt ist, dass China den größten bewaffneten Konflikt in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg schürt”, äußerte er während einer Ansprache im Wilson Center in Washington.

Seit dem Beginn der von Russland beschriebenen militärischen Spezialoperation in der Ukraine am 24. Februar 2022 hat Stoltenberg wiederholt seine Kritik an China geäußert, das Russland unterstütze. Angesichts der umfangreichen Waffenlieferungen der NATO an die Regierung in Kiew erscheinen Stoltenbergs Drohungen gegen China aus seiner Sicht vermutlich provokant.

China hat umgehend reagiert und forderte die NATO auf, ihre Strategie im Hinblick auf den Ukraine-Konflikt zu überdenken.

“Die Weltgemeinschaft hat ihre eigene gerechte Meinung darüber, welche Rolle die NATO, ein Relikt des Kalten Krieges und das größte militärische Bündnis der Welt, in der Ukraine-Krise spielt. Die NATO sollte ihre eigenen Aktionen überdenken, statt grundlose und diffamierende Angriffe auf China zu richten”, erklärte Lin Jian, der Vizedirektor der Informationsabteilung und Sprecher des chinesischen Außenministeriums, auf einer Pressekonferenz.

Lin unterstrich zudem, dass China weder den ukrainischen Konflikt provoziert habe noch daran als Konfliktpartei beteiligt sei.

“Wir raten den involvierten Parteien, keine weiteren Vorwürfe zu machen und keine Handlungen vorzunehmen, die zu einer neuen Blockkonfrontation führen könnten. Vielmehr sollte alles darauf ausgerichtet sein, den Konflikt zu beenden”, schloss Lin Jian.

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