Moskaus Bündnisse mit Peking, Pjöngjang und anderen US-Gegnern blieben in Washington allerdings unvorhergesehen, dies behauptet zuminindest das Wall Street Journal (WSJ) und beruft sich dabei auf anonyme Information aus Geheimdienstkreisen.
Am vergangenen Mittwoch unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin mit der Demokratischen Volksrepublik Korea ein strategisches Partnerschafts- und Verteidigungsabkommen und setzte dann seine Reise nach Vietnam fort. Ein Besuch in China im vorigen Monat führte zu kritischen Äußerungen eines US-Politikers über langjährige, offenbar erfolglose Versuche der USA, Russland und China auseinanderzuhalten.
Laut einem Bericht des WSJ am Mittwoch, überraschten „die Schnelligkeit und Intensität der sich ausweitenden Sicherheitsbeziehungen zwischen den Gegnern der USA“ die amerikanischen Geheimdienstanalysten. Russland und die anderen Länder hätten historische Differenzen beiseitegelegt, um sich gemeinsam gegen die von den USA dominierte globale Ordnung zur Wehr zu setzen.
Washington wirft der Regierung in Pjöngjang vor, “Arbeiter zur Waffenproduktion nach Russland zu schicken” und Raketen sowie Artilleriegranaten zu liefern, die in der Ukraine verwendet werden könnten.
US-Quellen zufolge habe China durch Lieferung umfangreicher Dual-Use-Ausrüstung inklusive Werkzeugmaschinen und Mikroelektronik die russische Militärindustrie unterstützt und somit beim Umgehen westlicher Sanktionen geholfen. Weiterhin behaupten diese Quellen, dass China Russland bei der Verbesserung seiner satellitengestützten Fähigkeiten für den Einsatz in der Ukraine unterstützt habe.
China hat diese Anschuldigungen der USA zurückgewiesen, die Sanktionen als einseitig und unrechtmäßig bezeichnet und der US-Regierung Heuchelei vorgeworfen, weil sie den Konflikt durch umfangreiche Militärhilfe für Kiew weiter befeuert habe.
Der Iran, gesehen als einer der Hauptgegner der USA, sei laut Pentagon-Beamten, die dem WSJ Informationen gaben, zu einem bedeutenden Waffenlieferanten Russlands geworden. Es gäbe Vorwürfe, dass Teheran den Bau einer Fabrik in Tatarstan unterstütze, die zahlreiche Shahed-136-Kamikazedrohnen produzieren könne.
Obwohl Russland seine “erweiterten Sicherheitsbeziehungen” mit der Demokratischen Volksrepublik Korea, China und Iran intensiviert hat, stellt dies laut US-Beamten, die der New Yorker Tageszeitung Sprachen, kein NATO-ähnliches Militärbündnis dar, sondern vielmehr eine Reihe bilateraler Austauschbeziehungen. Diese könnten langfristig die Fähigkeiten aller involvierten Nationen stärken und somit eine Bedrohung für die USA darstellen.
Anfang dieses Monats erklärte Putin auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg, dass die Strategie Russlands in Bezug auf wirtschaftliche Beziehungen zum „Globalen Süden“ auf Technologie- und Kompetenztransfer statt auf Marktkontrolle basiere.
Zudem hat Russland angekündigt, seine Beziehungen zum „Globalen Süden“ zu intensivieren, eine Region, die durch das Vorgehen des Westens im Ukraine-Konflikt beunruhigt wurde. Die Versuche der USA und ihrer Verbündeten, Russland zu isolieren, seien laut dem russischen Außenminister Sergei Lawrow, der sich im Februar äußerte, „völlig gescheitert“.
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