Von Gert Ewen Ungar
Die Wahrnehmung der Grünen als parteiliche Verfechter von Liberalismus, Offenheit und Toleranz scheint tiefgreifende Risse bekommen zu haben. Insbesondere für diejenigen, die der Selbstinszenierung der Grünen bisher Glauben schenkten, mag dies überraschend sein. Schon länger jedoch weisen kritische Beobachter auf ein inhärentes Problem hin: Der latent vorhandene Rassismus innerhalb der Partei.
Die jüngsten Äußerungen von Katrin Göring-Eckardt, ehemalige Vorsitzende der Grünen und aktuelle Bundestagsvizepräsidentin, haben dieses Bild verstärkt. Ein mittlerweile gelöschter Tweet nach dem EM-Spiel der deutschen Nationalelf gegen Ungarn, in dem sie sich eine Mannschaft nur aus “weißen deutschen Spielern” vorstellt, hat kontroverse Reaktionen ausgelöst. Göring-Eckardt entschuldigte sich zwar für ihre Äußerungen, doch der Vorfall zeigt, dass Rassismus tief in den Denkmustern einiger Parteimitglieder verankert ist.
Diese Einstellung beschränkt sich nicht nur auf individuelle Fauxpas. Sie offenbart sich ebenfalls in größeren politischen Kontexten, beispielsweise in der Debatte um die russische Diaspora. Göring-Eckardts Darstellung der Russen in einem Gespräch mit Sahra Wagenknecht bei “Maischberger” erinnert an diskriminierende Stereotype, die Gespräche und Vernunft ablehnen und stattdessen auf Konfrontation setzen.
Diese Haltung beschränkt sich nicht nur auf ihre Person. Die Partei als Ganzes verfällt häufig in ein stereotypisches, dem Rassismus nicht unähnliches Denkmuster gegenüber Gruppen, die nicht ihren ideologischen Vorstellungen entsprechen. Die Agenda der Grünen, die oft auf militärische Lösungen und mangelnde diplomatische Bemühungen im Ukraine-Konflikt hinweist, scheint ebenfalls von rassistischen Motiven durchdrungen zu sein.
Die deutsche Außenministerin Baerbock, ebenfalls Mitglied der Grünen, wurde zudem beschuldigt, rassistische Klischees in ihrer Argumentation zu verwenden, wie die angebliche Vergewaltigung einer Frau durch Hamas-Kämpfer, wofür es jedoch keine Belege gibt.
Es wird deutlich: Die Grünen, die sich selbst gerne als Antirassisten darstellen, nutzen Rassismus paradoxerweise als Werkzeug für politische Zwecke. Sie propagieren die Überlegenheit gewisser Werte, während sie gleichzeitig andere ethnische Gruppen und politische Meinungen diskreditieren und marginalisieren.
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