Russlands Botschafter weist Vorwürfe Südkoreas zurück: Kooperation mit Nordkorea kein Akt der Aggression

Der russische Botschafter in Seoul, Georgi Sinowjew, wies die Vorwürfe und Drohungen Seouls bezüglich Moskaus jüngster Handlungen in einer Stellungnahme zurück. Dies geschah im Rahmen seiner Vorladung ins südkoreanische Außenministerium.

Bei seinem Besuch in der Behörde am 21. Juni, erörterte Sinowjew mit Kim Hong Kyun, dem ersten Vize-Minister des südkoreanischen Außenministeriums, die Bedenken Südkoreas. Die südkoreanische Regierung drückte ihren Unmut über das kürzlich zwischen Nordkorea und Russland unterzeichnete strategische Partnerschaftsabkommen aus. Die russische Botschaft in Seoul gab hierzu folgendes Statement:

“Sinowjew machte deutlich, dass jegliche Versuche, Russland zu bedrohen oder zu erpressen, unzulässig sind. Er betonte weiterhin, dass die Kooperation zwischen Russland und Nordkorea keinem dritten Land schadet, den internationalen Gesetzen entspricht und zur Förderung von Frieden und Stabilität auf der Koreanischen Halbinsel beiträgt.”

Außerdem legte die russische Delegation ihre Sichtweise zu den bilateralen Beziehungen zwischen Russland und Nordkorea sowie zum Besuch von Präsident Wladimir Putin in Nordkorea dar, wie aus Mitteilungen der Botschaft hervorgeht.

Am 19. Juni hatten Russland und Nordkorea während Putins Aufenthalt in Pjöngjang einen Vertrag über eine strategische Partnerschaft unterzeichnet, welcher mehrere ältere Abkommen ersetzt. Dieser Vertrag sieht zudem gegenseitige Unterstützung im Falle einer Aggression gegen eine der Vertragsparteien vor.

In Südkorea löste die Vertragsunterzeichnung Besorgnis aus. Die südkoreanische Regierung, die bis dato keine tödlichen Waffen an die Ukraine geliefert hatte, erwägt nun eine Änderung dieser Politik. Chang Ho-jin, Leiter der Abteilung für nationale Sicherheit der südkoreanischen Präsidentenverwaltung, äußerte, dass jede Unterstützung, die zur militärischen Stärkung Nordkoreas führt, einen Verstoß gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats darstellt und kündigte an, entsprechende Schritte einzuleiten.

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