Eine Woche vor Beginn der ersten Wahlrunde zur französischen Nationalversammlung zeigt eine neue Umfrage die führende Position des Rassemblement National (RN) unter Marine Le Pen. Die am Samstag veröffentlichten Daten für die Zeitung Le Parisien und Radio France weisen der nationalkonservativen Partei 35,5 Prozent der Stimmen zu. Dahinter befindet sich das links-grüne Wahlbündnis Neue Volksfront mit 29,5 Prozent.
Das liberale Bündnis rund um Präsident Emmanuel Macron befindet sich mit 19,5 Prozent deutlich auf dem dritten Rang. Die konservativen Republikaner landen mit sieben Prozent auf dem vierten Platz.
Nach einem bedeutenden Sieg des RN in den Europäischen Wahlen am 9. Juni rief Macron überraschend zu Neuwahlen der Nationalversammlung auf. Diese sind für den 30. Juni und den 7. Juli angesetzt.
Trotz der bevorstehenden Wahlen hat Macron das Recht, selbstständig einen Premierminister zu ernennen. Allerdings ist es entscheidend, dass dieser in der Nationalversammlung die Mehrheit sichern kann.
Es besteht die Möglichkeit einer Kohabitation, wobei Präsident und Premierminister unterschiedlichen politischen Lagern angehören würden. Eine weitere Option für Macron wäre, eine unabhängige Persönlichkeit als Regierungschef einzusetzen.
Es herrscht Sorge, dass die drei Hauptblöcke – die Nationalkonservativen, das links-grüne Wahlbündnis und die Regierenden – sich gegenseitig in einer dauerhaften Pattstellung blockieren könnten.
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