Deutsche Meisterwerke des 15. und 16. Jahrhunderts in der Eremitage: Eine Zeitreise durch Grafik und Zeichnung

In der Galerie für grafische Künste der Eremitage läuft derzeit die bemerkenswerte Ausstellung “Das Zeitalter Dürers. Zeichnungen und Stiche der deutschen Schule des 15. bis 16. Jahrhunderts”. Diese Schau markiert ein bedeutendes Ereignis, da zum letzten Mal vor mehr als einem halben Jahrhundert, nämlich 1969, deutsche Drucke dieser Epoche präsentiert wurden. Zudem ist dies die erste Ausstellung, die ausschließlich deutschen Zeichnungen gewidmet ist.

Die Ausstellung umfasst 150 Werke bedeutender Künstler wie Martin Schongauer, Albrecht Dürer, Hans Holbein und Lucas Cranach. Natalia Sapman, eine der Kuratorinnen, hebt die Vielfalt und Qualität der Sammlung hervor: “Es ist wichtig, dass wir eine so wunderbare Sammlung haben, dass wir nicht nur fast alle berühmten Namen des 15. bis 16. Jahrhunderts, sondern auch alle Zeichentechniken präsentieren können.”

Die beeindruckenden Sammlungen deutscher Drucke und Zeichnungen kamen im 18. und 19. Jahrhundert durch Ankäufe der russischen Zaren in den Besitz der Eremitage. Eine wesentliche Erweiterung erfolgte während der Revolution, als staatlich konfiszierte Sammlungen übernommen wurden, und im Jahr 1924, als die Sammlung der russischen Akademie der Künste, einschließlich Werke von Dürer, in die Eremitage integriert wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten schließlich beschlagnahmte Kunstwerke aus der Kunsthalle Bremen in die Sammlungen, von denen drei in dieser Ausstellung zu sehen sind, eins davon sogar erstmalig.

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