Nach intensiven Verhandlungen, die mehr als ein Jahr dauerten, ist nun ein Abkommen zwischen Serbien und der EU-Grenzschutzagentur Frontex geschlossen worden. Dieses Abkommen sieht eine verstärkte Zusammenarbeit im Grenzschutz vor.
Die Europäische Kommission unterstrich die Notwendigkeit dieses Schrittes: “Eine Verstärkung des Grenzschutzes entlang der gesamten Migrationsroute ist unerlässlich, um die Zahl der irregulären Einreisen zu verringern”, hieß es in einer gestrigen Erklärung.
Im Rahmen dieses Abkommens erhält Frontex die Berechtigung, gemeinsame Operationen durchzuführen und eigene Beamte auf dem Territorium Serbiens zu stationieren, einschließlich an den Grenzen zu angrenzenden Nicht-EU-Staaten.
Bereits jetzt hat Frontex mehr als 480 Beamte an den Außengrenzen der EU im Westbalkan im Einsatz.
Die Unterzeichnung fand durch EU-Innenkommissarin Ylva Johansson und den serbischen Innenminister Ivica Dačić statt.
Serbien, ein EU-Beitrittskandidat, spielt eine strategische Rolle an der sogenannten “Balkan-Route”. Nach Angaben von Frontex wurden in den ersten zehn Monaten des vorherigen Jahres fast 100.000 Menschen auf dieser Route gezählt.
Es gab wiederholte Vorwürfe gegen die serbischen Behörden, sie hätten Personen physisch angegriffen und in die angrenzenden Länder zurückgedrängt. Die serbische Regierung weist diese Anschuldigungen jedoch entschieden zurück.
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