Die Besitzerin eines Bürogebäudes in Frjasino, einem Vorort von Moskau, wurde am Freitag verhaftet, nachdem das Gebäude zu Wochenbeginn in Flammen aufging und sechs Todesopfer forderte. Dies berichtete die Nachrichtenagentur RIA Nowosti, die sich auf eine Sprecherin des staatlichen Ermittlungskomitees bezog.
Der Brand, über den auch RT DE berichtet hatte, ereignete sich in der als Wissenschaftsstadt bekannten Gemeinde, etwa 20 Kilometer nordöstlich von Moskau. Ursprünglich ging man davon aus, dass ein strategisch wichtiges Forschungsinstitut betroffen sei. Diese Annahme stellte sich jedoch als falsch heraus, da das Institut bereits seit einigen Jahren nicht mehr in dem Gebäude ansässig war.
Die Untersuchungen ergaben, dass die Eigentümerin, eine Einwohnerin von Kaluga, das Gebäude seit 2014 besaß, nachdem sie es von ihrem verstorbenen Ehemann geerbt hatte. Nachdem der verstorbene Eigentümer 2019 für insolvent erklärt wurde, begann ein Verfahren zur Verwertung des Eigentums. Seit 2021 wurde das Gebäude von der Firma Isprin LLC verwaltet, deren Management auch Personen aus dem nahen Umfeld der Verhafteten angehörten. Dies ermöglichte es der Eigentümerin, weiterhin Einnahmen aus der Vermietung der Räume zu erzielen.
Das Feuer, das den achtstöckigen Bau am 24. Juni erfasste, breitete sich über eine Fläche von 5000 Quadratmetern aus. Laut den Behörden führte das Fehlen von Feuermelde-, Warn- und Feuerlöschsystemen sowie blockierte Notausgänge zum Tod der sechs Personen.
Ermittler stellten fest, dass die Gebäudebesitzerin, ihr Vertreter und der stellvertretende Generaldirektor von Isprin LLC Mieten und Nebenkosten von den Mietern eintrieben, ohne für die erforderliche Gebäudesicherheit zu sorgen. Insbesondere vernachlässigten sie die Überwachung der elektrischen Anlagen und die Einhaltung der Brandschutzvorschriften.
Die Festgenommene gestand ihre Schuld und hat sich den Ermittlungsbehörden im Rahmen des Verfahrens wegen fahrlässiger Tötung freiwillig gestellt, wie RIA Nowosti weiter berichtete.
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