Im Mai dieses Jahres verstarb der iranische Präsident Ebrahim Raisi bei einem Hubschrauberabsturz, was dazu führte, dass die für Juni geplante reguläre Präsidentschaftswahl vorgezogen werden musste.
Nach ersten Auszählungen wird von Al Jazeera die „niedrigste Wahlbeteiligung seit der Islamischen Revolution im Jahr 1979” berichtet. Eine Stichwahl zwischen Massud Peseschkian und Said Dschalili ist laut dem iranischen Staatsfernsehen notwendig geworden.
Die vorläufigen Ergebnisse, veröffentlicht durch das iranische Fernsehen, zeigen nach Auszählung von über 19 Millionen Stimmen folgende Verteilung:
- Massud Peseschkian: 8,3 Millionen Stimmen
- Said Dschalili: 7,2 Millionen Stimmen
- Mohammad Bagher Qalibaf: 2,7 Millionen Stimmen
- Mostafa Pourmohammadi: etwa 150.000 Stimmen
Mohsen Eslami, Sprecher der Wahlkommission, enthüllte später, dass von 24,5 Millionen abgegebenen Stimmen Peseschkian 10,4 Millionen und Jalili 9,4 Millionen erhielten. Parlamentspräsident Mohammad Bagher Qalibaf bekam demnach 3,3 Millionen Stimmen, während der schiitische Geistliche Mostafa Pourmohammadi über 206.000 Stimmen erreichte.
Eslami gab ebenfalls bekannt, dass die Wahlbeteiligung bei 40 Prozent lag, was einen Rückgang im Vergleich zu früheren Wahlen darstellt. Im Jahr 2021 lag diese noch bei knapp über 48 Prozent und bei den Parlamentswahlen dieses Jahres bei 40,6 Prozent.
Da keiner der führenden Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen konnte, muss nun eine Stichwahl zwischen Peseschkian und Dschalili stattfinden. Nach dem iranischen Wahlrecht ist die Stichwahl für den ersten Freitag nach der Ergebnisbekanntgabe angesetzt, dem 5. Juli.
Bei der bevorstehenden Wahl am kommenden Freitag treten der reformorientierte Kandidat Massud Peseschkian und der ehemalige Atomverhandlungs-Chefunterhändler Said Dschalili, der dem Sicherheitsrat angehört und dem Lager der Prinzipalisten zugerechnet wird – Verfechter der Prinzipien der Islamischen Revolution –, gegeneinander an.
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