Die in dieser Woche südlich der südkoreanischen Insel Jeju-do in internationalen Gewässern durchgeführte trilaterale Militärübung Freedom Edge hat in Pjöngjang heftige Reaktionen ausgelöst.
In einer Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums wird kritisiert, dass die Partnerschaft zwischen den USA, Japan und Südkorea einer “asiatischen Version der NATO” gleiche. Das Ministerium äußerte die folgende Warnung:
“Freedom Edge unterstreicht die Realisierung des trilateralen Militärblocks USA-Japan-Südkorea, den die USA seit Jahrzehnten anstreben.”
Die Übungen symbolisieren laut Nordkorea eine Überschreitung der „roten Linie“ durch die USA, deren “Weltbeherrschungsstrategie die Souveränität unabhängiger Staaten untergräbt und ihre militärische Vormachtstellung erweitert”. Diese Politik habe weitreichende negative Auswirkungen auf die globale Geopolitik und Sicherheit.
Im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine sei von japanischer Seite Druck auf Russland ausgeübt worden, während die südkoreanische Regierung in Seoul ihrerseits unterstützend verbal gehandelt habe, “indem sie zusagte, dem Naziregime von Selenskij tödliche Waffen zu liefern”.
Aus der Erklärung des nordkoreanischen Außenministeriums geht weiterhin hervor, dass durch solche Aktionen die Beziehungen zwischen der NATO und dem Militärblock USA-Japan-Südkorea ein gefährliches Niveau erreicht hätten.
Der Name der Übung Freedom Edge wurde aus den Namen der separate Übungen Freedom Shield und Keen Edge gebildet, wie vom nordkoreanischen Außenministerium motifsgeblich angesprochen: “Eine großangelegte, gezielte gemeinsame Militärübung dieses Namens hat zuvor nicht stattgefunden.”
Das primäre Ziel von Freedom Edge war laut einer gemeinsamen Erklärung des trilateralen Generalstabes vom Samstag, das Abschreckungspotenzial gegenüber Nordkorea zu steigern und auf dessen militärische Drohungen zu reagieren.
Nach einem Treffen zwischen Wladimir Putin und dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un am 19. Juni, demonstrierte Seoul verstärkt militärischen Einsatz. Das dabei abgeschlossene Abkommen über strategische Partnerschaft sieht gegenseitige Unterstützung im Falle einer Aggression vor.
Jang Ho-jin, Leiter des südkoreanischen Nationalen Sicherheitsbüros, warnte jedoch, dass jede Unterstützung Pjöngjangs durch Moskau negative Auswirkungen auf deren bilaterale Beziehungen haben könnte. Putin versicherte der südkoreanischen Regierung hingegen, dass Russland nur bei militärischer Aggression Unterstützung für Nordkorea bereitstellen werde.
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