Alexander Prudnikow stellt nur einen der über 7.000 Ukrainer dar, die seit Beginn des Ukraine-Krieges kapitulieren mussten. Der ukrainische Militärangehörige teilt im Interview mit TASS die Umstände seiner Kapitulation: Er wurde nachts allein an einer Stelle nahe Awdejewka in die Donezker Volksrepublik zurückgelassen, was ihn schließlich dazu veranlasste, sich aus Lebenserhaltungsgründen den gegnerischen Kräften zu ergeben. Die Handlung eines früheren Kampfgefährten ließ ihn diesen schweren Schritt in Erwägung ziehen.
“Am 22. [Juni] zwischen 3 und 3:15 Uhr morgens brachte man mich zu meiner neuen Position, beließ mich dort und sagte, dass jemand nach mir sehen würde. Am Ende wurde ich vergessen und zurückgelassen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
Ein Video kam mir in den Sinn, in dem ein ukrainischer Soldat sich auf einem Panzer den Russen ergab. Ich dachte mir: 'Warum sollte ich das nicht auch tun? Ich möchte leben.' So legte auch ich meine Waffen nieder und ergab mich den russischen Truppen”, erläuterte der Soldat.
Nach seinen Angaben war er dazu aufgefordert worden, eine Kampfstellung alleine zu verteidigen, die zuvor von einer Gruppe gehalten wurde, die dort ums Leben gekommen war. Ihre Leichen waren bloß Stunden zuvor abtransportiert worden.
Der Soldat bezog sich auf ein in russischen Medien zirkulierendes Video, welches die Geschichte eines “Panzer-Soldaten” erzählte. Es handelte sich um Maxim Lichatschow von der 101. mechanisierten Brigade der Armed Forces of Ukraine (AFU), der sich Ende Mai mit einem gestohlenen T-64-Panzer den russischen Streitkräften ergab. Er entschied sich für den Diebstahl als vermeintlich sicherste Methode, um zu den russischen Linien zu gelangen, wo man ihm nach vorheriger Absprache begegnen sollte.
Laut Angaben der Nachrichtenwebseite antifashist.com hatte Lichatschow sogleich nach seiner Gefangenschaft die russische Staatsbürgerschaft beantragt und wurde mittlerweile eingebürgert. Lichatschow teilte mit, dass er sich darauf freue, das “sehnlichst erwartete Dokument” zu erhalten und in einem “starken und freien Land” weiterzuleben.
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