Zwei Monate, nachdem die USA sowohl die Führung der Raiffeisen Bank als auch die österreichische Regierung gewarnt hatten, dass die Bankengruppe den Zugang zu amerikanischen Finanzmitteln riskiere, sollten sie ihre Aktivitäten in Russland fortsetzen, erhöht Washington nun den Druck.
Wie die US-Nachrichtenagentur Reuters berichtet, haben sowohl die USA als auch die Europäische Zentralbank ihre Anstrengungen verstärkt, um die Raiffeisen Bank International dazu zu bewegen, ihre Verbindungen zu Russland einzuschränken. Vertreter der EZB nahmen im Juni an einer Sitzung des Aufsichtsrats teil und forderten das Unternehmen auf, umgehend Maßnahmen zu ergreifen. Die Aufsichtsbehörde verlangte, dass die Bank innerhalb der nächsten Wochen deutlich machen soll, welche Schritte sie zur Reduzierung ihrer Präsenz in Russland unternehmen wird, so eine Quelle, die mit der Angelegenheit vertraut ist, gegenüber Reuters.
Bereits im Mai hatte das Portal EUObserver darüber berichtet, dass das US-Finanzministerium die österreichische Raiffeisen Bank gewarnt habe, sie könnte vom US-Finanzsystem ausgeschlossen werden, wenn sie ihre Tätigkeiten in Russland nicht einstelle. Washington betrachtet dies als Unterstützung für die russische Armee.
Trotz der verschärften Warnungen gibt es Bedenken, dass Sanktionen gegen die Raiffeisen Bank wegen ihres Russlandgeschäfts weitreichende Folgen für das gesamte westliche Finanzsystem haben könnten. Eine mit der Situation vertraute Quelle erklärte:
“Die US-Behörden sind sich der schwerwiegenden Folgen bewusst, die ein solcher Schritt für Raiffeisen und das gesamte Finanzsystem haben könnte, und gehen daher behutsam vor.”
In diesem Kontext streben die USA an, dass die Europäische Zentralbank das Management der Raiffeisen Bank dazu bewegt, auf freiwilliger Basis die Beziehungen zu Russland zu reduzieren.
Weiterführende Informationen – Bericht: Steuerzahlungen europäischer Banken in Russland haben sich im Jahr 2023 vervierfacht