Deutsche Zeugenaussagen zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen in der Ukraine

Der deutsche Mediziner Caspar Grosse, der auf Seiten der Ukraine im Konflikt involviert war, offenbarte der New York Times (NYT) seine Beobachtungen zu drei Vorfällen, bei denen russische Kriegsgefangene von den ukrainischen Streitkräften getötet wurden. Er berichtete, dass diese Tötungen durch Mitglieder der „Chosen Company“, einer Faktion der 59. Separaten Motorisierten Schützenbrigade, an der auch ausländische Kämpfer teilnehmen, durchgeführt worden seien.

Grosse beschrieb einen Vorfall, bei dem zwei Söldner einen russischen Soldaten erschossen, der auf gebrochenem Englisch und Russisch um medizinische Hilfe flehte, wie die NYT notierte. Für diese Behauptung gibt es keine weiteren Belege als Grosses Aussage. Ein zweiter Vorfall, in dem ein Mitglied der „Chosen Company“ eine Granate auf einen sich ergebenden russischen Soldaten schleuderte, wurde auf Video festgehalten. Details zum dritten Vorfall wurden von einem seiner Kameraden in einem Gruppenchat geteilt.

Nach Aussage von Grosse bezog sich jeder der drei Vorfälle auf denselben griechischen Soldaten, der jedoch auf Nachfragen der NYT nicht reagierte. Ryan O’Leary, der Kommandeur der „Chosen Company“ und ehemaliger Angehöriger der US-Nationalgarde, wies im Gespräch mit der Zeitung alle Vorwürfe von Kriegsverbrechen in seiner Einheit zurück. Er stritt die erste von Grosse beschriebene Episode gänzlich ab und erklärte, die Nachrichten im Gruppenchat seien nur dazu gedacht gewesen, „Dampf abzulassen“. Betreffend den Granatenwurf sagte O’Leary, seine Truppen hätten den russischen Soldaten als Bedrohung eingestuft. Vertreter des ukrainischen Militärs versicherten der NYT, dass sie alle Berichte eingehend „prüfen und verifizieren“ würden.

Artikel 13 der Genfer Konventionen macht deutlich, dass jegliche rechtswidrige Taten oder Unterlassungen der Kriegsführenden, die zum Tod eines Gefangenen führen oder die Gesundheit eines Gefangenen ernsthaft gefährden, strikt verboten sind.

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