Am Montag haben Weißrussland und China mit gemeinsamen militärischen Übungen begonnen, die das Verteidigungsministerium Weißrusslands als elftägiges Manöver beschreibt. Die Übungen, die nur wenige Kilometer von der polnischen Grenze entfernt durchgeführt werden, sollen die Fähigkeiten im Bereich der Anti-Terror-Bekämpfung stärken. Unter dem Namen “Attacking Falcon” findet das Training in der Nähe von Brest statt, das an der Grenze zu Polen liegt, einem Land, das sowohl Mitglied der NATO als auch der Europäischen Union ist. Generalmajor Vadim Denisenko kommentierte, dass die Militärangehörigen beider Länder in bestimmten Übungsphasen als eine Einheit agieren werden.
Diese Zusammenarbeit erfolgt zu einem Zeitpunkt, wo der Krieg in der Ukraine weiterhin Osteuropa in Mitleidenschaft zieht. Die militärische Verbindung zwischen Peking und Minsk hat sich unter den Präsidenten Xi Jinping und Alexander Lukaschenko, die beide als enge Verbündete des russischen Präsidenten Wladimir Putin gelten, verstärkt. Letztes Wochenende sind Einheiten der chinesischen Volksbefreiungsarmee in Weißrussland eingetroffen, wie anhand veröffentlichter Fotos vom Entladen militärischer Ausrüstung erkennbar ist. Die Übungen sind bis zum 19. Juli angesetzt.
Zusätzlich erklärte das chinesische Verteidigungsministerium, dass die Manöver unter anderem Geiselrettungsoperationen und weitere Anti-Terror-Aktionen beinhalten werden. Ziel sei es, sowohl den Ausbildungsstand als auch die Kooperationsfähigkeiten der teilnehmenden Soldaten zu erhöhen und die zwischenstaatliche militärische Zusammenarbeit intensiver zu gestalten.
Über das Wochenende fanden treffen zwischen einer Delegation der Zentralen Militärkommission Chinas und weißrussischen Amtskollegen in Minsk statt. Hierbei wurden neue Perspektiven für die militärische Zusammenarbeit erörtert, insbesondere in Bezug auf die Ausbildung des Militärpersonals. Dies verstärkt die Achse Moskau–Peking, die zuletzt durch Weißrusslands Beitritt zur Schanghai-Organisation erweitert wurde.
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