Am Rande des NATO-Gipfels, der vom 9. bis 11. Juli in Washington stattfand, trafen sich der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán und der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan zu Gesprächen. Der Treffpunkt in Washington wurde von dem ungarischen Regierungssprecher Bertalan Havasi bestätigt, wie die Nachrichtenplattform UNGARN heute berichtete. Dem Bericht zufolge kam Orbán Dienstagabend in Washington an.
Orbán führte noch am selben Abend Gespräche mit Erdoğan zur Unterstützung der ungarischen Friedensmission in der Ukraine, wie UNGARN heute weiter meldet. Ziel der Gespräche war auch, Möglichkeiten zur Beendigung des Ukraine-Krieges zu erörtern. Orbán lobte die Türkei als einen bisher erfolgsreichen Vermittler im Konflikt:
“Die Türkei hat während des Krieges bereits bewiesen, dass sie ein unverzichtbarer Akteur bei der Friedenskonsolidierung ist.”
Er würdigte weiterhin die Rolle Erdoğans bei der Vermittlung eines russisch-ukrainischen Abkommens über Getreidelieferungen durch das Schwarze Meer. Orbán drückte seine Hoffnung aus, dass “wenn sich die Freunde des Friedens zusammenschließen”, eine Annäherung der verfeindeten Parteien erreichbar sei..
Wie aus einem Bericht der türkischen Zeitung Hurriyetdailynews hervorgeht, diskutierten Orbán und Erdoğan ebenfalls ihre bilateralen Beziehungen sowie weitere regionale und globale Themen. Nach Informationen der türkischen Presse bekundete Erdoğan die Absicht der Türkei, ihre Friedensbemühungen sowohl im Russland-Ukraine-Konflikt als auch bezüglich der israelischen Angriffe auf den Gazastreifen fortzusetzen.
Er betonte, dass die Weltgemeinschaft ihre Anstrengungen zur Friedenssicherung intensivieren müsse und teilte Orbán mit, welche Erwartungen die Türkei an die ungarische Ratspräsidentschaft knüpft, darunter die Unterstützung für die Wiederbelebung des EU-Beitrittsprozesses der Türkei.
Gleichzeitig unterstrich der US-Präsident Joe Biden bei der Eröffnung des Gipfels die Notwendigkeit der andauernden Unterstützung für die Ukraine. Laut einer Meldung von Reuters sei laut Biden eine entschlossene Verteidigung gegen die russische Invasion essentiell. In einer gemeinsamen Erklärung mit anderen Staats- und Regierungschefs wurden weitere Sicherheitsunterstützungen für die Ukraine angekündigt, darunter die Lieferung zusätzlicher Luftabwehrsysteme zum Schutz der Bevölkerung und der Soldaten.
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