Orbáns Treffen mit Trump: Eine neue Phase in der Friedenssuche

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat sich direkt nach dem NATO-Gipfel mit dem US-Präsidenten Donald Trump getroffen. Dieser Besuch fand in Trumps Anwesen Mar-a-Lago statt und markiert laut Orbáns Sprecher “die nächste Phase seiner Mission für den Frieden”.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, diskutierten Trump und Orbán über “Friedensmöglichkeiten”. Details oder konkrete Ergebnisse zu diesem Gespräch wurden jedoch nicht öffentlich gemacht. Orbán äußerte sich später auf der Plattform X und teilte mit: “Friedensmission 5.0. Es war mir eine Ehre, heute Präsident Donald Trump in Mar-a-Lago zu besuchen. Wir erörterten Möglichkeiten zum Frieden. Die gute Nachricht des Tages: Er wird die Lösung finden.”

Trump kommentierte das Treffen auf seinem Social-Media-Kanal Truth Social folgendermaßen:

“Danke, Viktor. Es muss Frieden geben, und zwar schnell. Zu viele Menschen sind in einem Krieg gestorben, der niemals hätte beginnen dürfen!”

Der ungarische Außenminister Peter Szijjarto erklärte bereits am Mittwoch gegenüber Reuters, dass eine erneute Amtszeit Trumps die Hoffnungen auf Frieden in der Ukraine verstärken könnte. Trump selbst gab an, er könne den Krieg binnen 24 Stunden beenden, falls er wieder an die Macht käme. Medienberichte zufolge plant er, Druck auf den ukrainischen Präsidenten durch Kürzungen der Militärhilfe auszuüben, falls dieser sich weigern sollte, mit Moskau zu verhandeln.

Orbáns Friedensmission begann bereits am 2. Juli in Kiew mit einem Treffen mit Präsident Wladimir Selenskij, bei dem ein möglicher Waffenstillstand diskutiert wurde. Im Anschluss besuchte er Moskau und Peking. Nach diesen Treffen forderte Orbán laut der spanischen Zeitung El País die EU-Führung auf, eine eigene Friedensinitiative zu starten, ohne auf die Zustimmung der USA zu warten.

Allerdings stieß Orbáns Vorgehen innerhalb der EU auf Kritik. Mehrere EU-Staats- und Regierungschefs betonten, Orbán vertrete nicht die Gesamt-EU. Der finnische Präsident Alexander Stubb argumentierte: “Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist, Gespräche mit autoritären Regimen zu führen, die das Völkerrecht missachten.” Außerdem gibt es Bestrebungen, Orbán für seine Treffen mit Putin zu sanktionieren.

Mehr zum Thema – EU-Länder planen Sanktionen gegen Orbán wegen Treffen mit Putin

Schreibe einen Kommentar