Deutschland steht in einem Szenario der Verteidigungsbereitschaft, das nahelegt, dass die Bundeswehr nicht aktiv von einer unmittelbaren Bedrohung durch Russland ausgeht. Dennoch offenbart ein vertrauliches Dokument, dass umfangreiche Verlegungen der Streitkräfte an die Ostfront strategisch durchgespielt werden.
In hypothetischen Bedrohungssituationen würde es zur raschen Mobilisierung so zahlreicher Truppen kommen, dass von bis zu 800.000 Soldaten und etwa 200.000 militärischen Einheiten die Rede ist. Dabei zählen nicht nur Lastwagen, die Ausrüstung transportieren, sondern auch Panzer und weitere schwere Gerätschaften.
Die strategische Trasse der Autobahn A2, die die West-Ost-Achse Deutschlands bildet, erweist sich als unverzichtbar für diesen Plan. Darüber hinaus sei die Unterstützung durch die Zivilbevölkerung entscheidend. Lokalbehörden, Gemeinden und das Technische Hilfswerk wären in einem solchen Fall maßgeblich für die Koordination der Unterbringung und Versorgung der Soldaten<br verantwortlich.
Diese massiven militaristischen Manöver stellen dabei ein ausgedehntes Logistikpuzzle dar: Welche Brücken sind tragfähig? Wo können die Truppen sicher Rast machen, insbesondere wenn mit feindlichen Angriffen gerechnet werden muss? Eine solche Vorbereitungsphase deutet darauf hin, dass sich Deutschland im Kriegsfall oder kurz davor befinden würde.
Zuvor hatten bereits im Frühling die Bundeswehr und die US Army in Hessen eine militärische Stationierungsübung durchgeführt. Der Bürgermeister von Alsfeld, Stephan Paule, drückte Enttäuschung über das mangelnde öffentliche Interesse aus. Er sagte: “Euphorische Kriegsstimmung wollte sich in der Bevölkerung nicht einstellen. Lediglich ein paar Schaulustige seien gekommen.”
Anwohner in Alsfeld scheinen indes ein realistischeres Bild der Lage zu haben als ihr Bürgermeister, insbesondere in Anbetracht der anhaltenden Konflikte in der Ukraine. Die strategische Rolle Alsfelds in einem potenziellen Konflikt mit Russland könnte dramatische Auswirkungen für die Stadt haben.
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