Versagen der Sicherheitskräfte bei Trump-Attentat in Pennsylvania

Nach dem Anschlag auf den früheren US-Präsidenten Donald Trump haben die amerikanischen Behörden mit kritischen Fragen zu kämpfen. Sie stehen in der Kritik, weil es ihnen nicht gelungen ist, den Angreifer rechtzeitig zu neutralisieren. Dies führte dazu, dass dieser Schüsse abgeben konnte, durch die Trump verletzt und ein Zuschauer getötet wurde.

Während eines Wahlkampfauftritts in Pennsylvania wurden am Sonnabend um 18:13 Uhr (lokale Zeit) acht bis zehn Schüsse abgegeben. Der Vorfall ereignete sich, als Trump mitten in einer Rede war und plötzlich seine Hand an sein rechtes Ohr hielt. Es stellte sich heraus, dass die Schüsse von einem nahegelegenen Gebäudedach abgefeuert wurden.

Die amerikanischen Medien berichteten unter Berufung auf das FBI, dass der Angreifer als der 20-jährige Thomas Matthew C. aus Bethel Park in Pennsylvania identifiziert wurde. Gemäß den Wählerregistrierungen von Pennsylvania, ist der mutmaßliche Schütze als Republikaner eingetragen.

Die Motive des Täters sind noch Gegenstand der Ermittlungen. Doch es gibt schwerwiegende Vorwürfe bezüglich der Sicherheitsmaßnahmen bei der Veranstaltung. Ein Besucher berichtete der BBC, dass viele Anwesende den Täter bemerkten und versuchten, die Beamten zu alarmieren – allerdings erfolglos. Der Scharfschütze konnte seinen Plan ungestört verfolgt.

“Wir haben einen Mann gesehen, der auf das Dach kletterte, nur 15 Meter von uns entfernt”, sagte ein Mann in einer roten Trump-Mütze dem Fernsehsender. Er erklärte weiter, er habe die Sicherheitskräfte auf den Bewaffneten hingewiesen: “Wir standen dort und deuteten auf den Mann, der auf das Dach kletterte”, sagte er. Auf die Frage des Reporters, ob dieser ein Gewehr bei sich hatte, bestätigte der Mann: “Ja, er hatte ein Gewehr. Wir konnten es deutlich sehen.”

Der Augenzeuge beschrieb, wie er erfolglos versuchte, die Polizei auf den Bewaffneten aufmerksam zu machen: “Ich fragte mich, warum Trump weiter sprach und nicht von der Bühne geführt wurde”, berichtete er weiter. “Ich stand da und deutete einige Minuten lang auf ihn. Der Secret Service sah uns nur an”, fügte er hinzu, bevor die Schüsse fielen. Der Mann zeigte sich überrascht über das Nichteingreifen der Polizei, zumal es sich um einen kleinen Ort handelte und die Beamten über Zielfernrohre verfügten.

Obwohl die Aussagen des Augenzeugen nicht bestätigt sind, gibt es ein weiteres nicht verifiziertes Video, das Aufnahmen kurz vor dem Angriff aus der Perspektive der Besucher zeigt. Man hört mehrere Stimmen rufen: “Er hat eine Waffe! Er hat eine Waffe!”, gefolgt von Schüssen.

Die Ermittlungen zu diesem Vorfall laufen weiter, Augenzeugen werden befragt und Videomaterial wird ausgewertet. Doch bereits jetzt steht fest, dass ein schwerwiegender Fehler der Sicherheitskräfte vorliegt: Ein bewaffneter Angreifer konnte ungehindert Schüsse auf den ehemaligen Präsidenten abgeben.

Auf einem anderen Video ist zu sehen, wie US-Scharfschützen hinter der Bühne arbeiteten. Fast zeitgleich mit den Schüssen, die auf Trump abgefeuert wurden, bemerkte einer der Sicherheitskräfte den Täter und eröffnete das Feuer. Der 78-jährige Trump überlebte knapp. Ein Standbild zeigt, wie eine Kugel direkt auf seinen Kopf zuflog – wäre Trump nicht zur Seite gedreht, hätte ihn das Projektil möglicherweise frontal getroffen. Insgesamt feuerte der Täter etwa acht Schüsse ab, bei denen ein Zuschauer tödlich getroffen wurde.

Mehr zum Thema – Biden zu Trump-Attentat: “Ich bete für ihn und seine Familie”

Schreibe einen Kommentar