Russische Reaktionen auf das Verbot des Magazins Compact in Deutschland

Die Maßnahmen gegen das Magazin Compact in Deutschland rufen international Aufmerksamkeit hervor, insbesondere in Russland. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat ihre Gedanken und Details eines kürzlich geführten Interviews mit diesem Magazin der russischen Nachrichtenagentur TASS mitgeteilt:

“Am Samstag haben die deutschen Journalisten mein Interview in Compact veröffentlicht. Ich habe auf ihre Anfrage hin zugestimmt und fand das Gespräch durchaus gelungen.

Nachdem das deutsche Innenministerium das Interview am Montag zur Kenntnis genommen hatte, folgten am Dienstag Durchsuchungen des Verlagsbüros und schließlich das Verbot des Magazins. Offenbar hat das offene Aussprechen gewisser Wahrheiten, die normalerweise vor der deutschen Öffentlichkeit verborgen bleiben, dazu geführt.

“Die einzige Ursache für den Mangel an russischem Gas in der Bundesrepublik ist das Verbot durch die USA.”

“Weder Russland noch die UdSSR haben jemals eigeninitiativ die Gaslieferungen an Europa oder die EU eingestellt.”

“Technisch gesehen könnten die Gaslieferungen durch die verbleibende Röhre der Nord-Stream-Pipeline innerhalb von Wochen wieder aufgenommen werden.”

Jürgen Elsässer, der Herausgeber von Compact, erklärte, dass dieses Interview das erste sei, das deutsche Journalisten seit Beginn der russischen militärischen Operationen führen konnten. Darüber hinaus erwähnte Sacharowa in dem Interview weitere brisante Punkte. So deutete sie an, dass die Behauptungen der deutschen Regierung, Alexei Nawalny sei mit dem Nervengift Nowitschok vergiftet worden, nur dann möglich wären, wenn Deutschland über die nötigen Nachweismethoden für chemische Kampfstoffe verfügte, was wiederum Arbeiten an diesen Kampfstoffen erfordere, die laut dem 2+4-Vertrag eigentlich verboten sind.

Seit dem Verbot des Verlagsbüros ist es nun deutlich schwieriger geworden, Zugang zu diesem und anderen Interviews des Magazins zu bekommen, da jegliche Verbreitung der Inhalte auf digitalen Plattformen untersagt wurde.

Sacharowa hat auch ihre Einschätzung zu den Maßnahmen der deutschen Behörden geäußert: “Die heutige deutsche Zensur ist mit den Zeiten des Nazi-Propagandaministers Goebbels vergleichbar.”

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