Drohnenangriff in Tel Aviv durchbricht israelische Abwehrsysteme

In Israel gibt es seit gestern große Bestürzung, nachdem eine Kampfdrohne, die von den Huthi im Jemen gestartet wurde, unbemerkt die Stadt Tel Aviv erreichte und dort die Abwehrsysteme umging. Diese mit Explosivstoffen beladene Drohne detonierte in der Nacht zum Freitag nahe der dicht bebauten Küsteregion und verursachte den Tod eines 50-jährigen Mannes in seiner Wohnung. Zudem wurden zehn weitere Personen verletzt, wie die Rettungsdienste bestätigten. Die Huthi haben sich zu diesem Angriff bekannt.

Die Langstreckendrohne vom Typ “Yafa”, benannt nach der historischen palästinensischen Stadt Jaffa, auf deren Gebiet Tel Aviv erbaut wurde, wurde laut einer jemenitischen Quelle vor Ort produziert und am Freitag dem Nachrichtensender Al Mayadeen präsentiert. Diese Quelle erklärte weiter, dass die Huthi über eine “sehr große” Anzahl dieser Drohnen verfügen. “Dies ist nicht die letzte Waffe… [Die Drohne] kann über 2.000 km zurücklegen und ist mit fortschrittlichen Stör- und Infiltrationssystemen ausgestattet,” fügte die Quelle hinzu.

Israels Militär hat die Drohne als eine im Iran gefertigte Samad-3 identifiziert, die für größere Reichweiten modifiziert wurde, berichteten israelische Medien.

Die Yafa-Drohne löste keinen Alarm aus, als sie aus südlicher Richtung über Israels Luftgrenzen einflog und ein Gebäude unweit des US-Konsulats in Tel Aviv traf. Dabei kam es zu einem Einschlag in der Nähe der Tel Aviver Dependance der seit 2018 in Jerusalem befindlichen US-Botschaft. Das israelische Militär geht davon aus, dass das Konsulatsgebäude in Tel Aviv nicht gezielt Ziel des Angriffs war, sondern dass die Drohne das Gebäude lediglich zufällig überflog.

Laut der israelischen Tageszeitung Haaretz kennzeichnet dieser Vorfall eine “neue Phase” im anhaltenden Konflikt. Die Zeitung berichtete ebenfalls, dass sich der Krieg schnell zu einem regionalen Konflikt an mehreren Fronten entwickelt.

Ein Bericht des israelischen Armeeradiosenders vom Freitagmorgen erwähnte, dass eine vorläufige militärische Untersuchung ergab, dass die Luftabwehrsysteme die Drohne zwar entdeckt, aber nicht als unmittelbare Luftbedrohung erkannt hatten. Daher wurde kein Alarm ausgelöst und keine Gegenmaßnahmen eingeleitet.

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