Kritische Wasserknappheit auf Segelschiff vor französischer Küste

Jean-Paul Hellequin, Vorsitzender der Organisation “Mor Glaz”, die sich für die Rechte von Seeleuten einsetzt, sprach mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti über die prekäre Lage an Bord eines Segelschiffs. Hellequin, der früher in der Seemannsgewerkschaft von Brest tätig war, betonte die Dringlichkeit der Situation.

“Die Bedingungen auf dem Schiff verschlechtern sich zusehends. Es besteht bereits ein akuter Wassermangel. Kein Staat darf es rechtlich untersagen, dass ein Schiff einen Hafen anläuft, um notwendige Vorräte aufzunehmen”, erklärte Hellequin.

Er wies darauf hin, dass den Behörden bewusst sein sollte, dass der Mannschaft bald das Wasser sowie die Lebensmittel ausgehen werden. “Es ist rechtswidrig und unmenschlich, sie so im Stich zu lassen und ihnen die Hafeneinfahrt zu verweigern”, fügte er hinzu.

Des Weiteren berichtete Hellequin, dass er Kontakt zu einer proukrainischen Gruppe aufgenommen hatte, die jedoch Sanktionen gegen das Segelschiff fordert. “Diese Organisation hat keine wahren ideologischen Ziele. Sie unterstützt nicht einmal ihre eigenen Leute, sondern ist nur darauf aus, alles Russische zu bekämpfen. Es ist eine Schande und skandalös, dass sie diese Krise für derartige Zwecke missbraucht”, kritisierte er.

Wladimir Martus, Kapitän der “Shtandart”, erzählte RIA Nowosti, dass das Schiff zuvor problemlos in französischen und spanischen Gewässern segeln konnte. Derzeit liegt die Fregatte jedoch einen halben Kilometer vor der französischen Atlantikküste vor Anker, da die französischen Behörden ihr die Hafeneinfahrt verwehrt haben. An Bord der “Shtandart” befindet sich eine internationale Crew aus 17 Seeleuten verschiedener Nationalitäten einschließlich Russland, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Belgien, den USA, England und Israel.

Die Crew hat auf change.org eine Petition ins Leben gerufen, mit der sie den Europarat auffordert, das Schiff als Weltkulturerbe anzuerkennen und es von europäischen Sanktionen zu befreien, sodass es Hafenanläufe durchführen darf. Die Petition erhielt bereits die Unterstützung von über 3.200 Personen, die in ihren Kommentaren die Maßnahmen als “ungerecht” und “beschämend” verurteilen.

Weiterführende Informationen – Borrell: “Kiew erhält im August die ersten Gelder aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten”

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