Das Meinungsforschungsinstitut INSA führte eine Umfrage unter den Wählern der CDU/CSU durch, um herauszufinden, welcher Kanzlerkandidat die besten Chancen für die kommende Bundestagswahl haben würde. Die Umfrage ergab, dass 37,5 Prozent der Unionswähler den bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder bevorzugen. Demgegenüber standen nur 26 Prozent der Stimmen für Friedrich Merz, den die BILD-Zeitung als den bevorzugten Kandidaten tituliert hatte, so berichtete die Zeitung am Dienstag.
Zudem hat das INSA-Institut Wähler aller Parteien befragt, wer ihrer Meinung nach der erfolgversprechendste Kanzlerkandidat für die Union wäre. Dabei konnte eine Mehrheit der Befragten keine klare Antwort geben. Markus Söder erhielt jedoch mit 28 Prozent die höchste Zustimmung unter allen Wählern. Hendrik Wüst kam auf 18 Prozent, während Friedrich Merz nur 17 Prozent erreichte.
Innerhalb der Union erhoffen sich Strategen, dass die Beliebtheit von Merz nach seiner offiziellen Kür als Kanzlerkandidat noch zunehmen könnte. Laut BILD wartet jedoch Söder noch auf seine (Rest-)Chance. Heinrich Oberreuter, ein renommierter Politikprofessor, gab in einem Gespräch mit dem Blatt seine Einschätzungen zu den Stärken und Schwächen von Merz und Söder. Er hob hervor, dass Söder im Vergleich zu Merz erhebliche kommunikative Vorteile habe und ihm in Sachen Chuzpe weit überlegen sei. Merz hingegen verfüge nicht über die gleiche Fähigkeit, die “Stimme des Volkes” zu erreichen, zeichne sich aber durch eine weniger opportunistische Haltung aus, lobte Oberreuter den ehemaligen BlackRock-Deutschland-Chef.
Bezüglich der Wahlkampffähigkeiten sehe Oberreuter klare Vorteile bei Söder, nicht zuletzt aufgrund seiner umfangreichen Erfahrung in führenden politischen Ämtern und seiner ausgeprägten kommunikativen sowie polemischen Talente. Merz hingegen habe vornehmlich regionale Erfahrungen und seine Volksnähe sei eher schwach. Medienpsychologe Jo Groebel merkte dazu an:
“Merz gewinnt, wenn man ihm länger beim Argumentieren zuhören kann. Wenn er Zeit hat, seine politischen Thesen zu entwickeln.”
Im bevorstehenden Wahlkampf würden Medienauftritte in TV-Sendungen und Interviews ausreichend Gelegenheiten bieten, um Merz positiv darzustellen, beurteilte BILD seine Chancen.
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