Russische strategische Bomber vom Typ Tu-95MS und chinesische Bomber vom Typ Xian H-6 führten kürzlich über den Gewässern der Tschuktschen- und Beringsee sowie dem Nordpazifik gemeinsame Patrouillen durch, wie das russische Verteidigungsministerium mitteilte. Auf dem offiziellen Telegram-Kanal des Ministeriums wurde erklärt:
“Im Rahmen des Fluges legten russische und chinesische Besatzungen in einem neu formulierten Einsatzgebiet für gemeinsame Aktivitäten die Modalitäten der Zusammenarbeit in allen Stadien der Luftpatrouillen fest.”
Der gemeinsame Flug währte laut Angaben mehr als fünf Stunden und wurde von russischen Su-30- und Su-35-Kampfjets begleitet. Nach Abschluss kehrten alle Flugzeuge sicher zu ihren jeweiligen Heimatbasen zurück. Das russische Ministerium erwähnte auch, dass die Fluggruppe teilweise von Kampfjets anderer Staaten begleitet wurde, und betonte:
“Bei allen Operationen hielten sich die Flugzeuge strikt an die internationalen Gesetze, ohne dabei den Luftraum fremder Staaten zu verletzen.”
“Diese Übung war Teil des militärischen Kooperationsplans für 2024 und richtete sich nicht gegen dritte Länder.”
Die Tu-95 ist ein Langstreckenbomber der russischen Luft- und Raumfahrtkräfte, der typischerweise mit Marschflugkörpern vom Typ Ch-55 bestückt ist, welche eine Reichweite von bis zu 2.500 Kilometern haben. Der chinesische H-6-Bomber, ein lizensiertes Modell der sowjetischen Tu-16, wurde in den 1990er-Jahren ausgemustert und später als H-6K mit modernen russischen Triebwerken ausgestattet, sodass er sechs Marschflugkörper tragen kann.
Kürzlich berichtete das US-Luftverteidigungskommando (NORAD), dass zwei russische Tu-95 und zwei chinesische H-6 in der Luftverteidigungsidentifikationszone von Alaska gesichtet wurden. Nach Aussage des US-Militärs hielten sich die Flugzeuge im internationalen Luftraum auf und verletzten keine nationalen Lufträume. Sie wurden von NORAD-Kampfjets aus den USA und Kanada abgefangen. Das US-Militär teilte mit, dass diese Aktivitäten der russischen und chinesischen Flugzeuge nicht als Bedrohung angesehen wurden.
Bei einem Besuch in China unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin eine Erklärung mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping zur Erweiterung der militärischen Kooperation, die auch regelmäßige gemeinschaftliche Luft- und Seepatrouillen beinhaltet. In den letzten zehn Jahren hat sich Russland laut einem Bericht der South China Morning Post zum wichtigsten Partner Chinas in Militärübungen entwickelt. Seit dem Amtsantritt von Xi Jinping im Jahr 2013 bis August 2023 nahm das chinesische Militär an 45 Übungen teil, wovon 20 mit russischer Beteiligung waren. Das Center for the Study of Chinese Military Affairs an der US National Defence University verzeichnete für das Jahr 2022 sechs gemeinsame Übungen zwischen Peking und Moskau, was einen Rekord darstellt.
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