Von Bernhard Loyen
In der aktuellen Debatte um den US-Wahlkampf steht die überraschende Nominierung von Kamala Harris als Trumps Konkurrentin infolge Joe Bidens unerwarteten Rückzugs im Mittelpunkt. In Deutschland wirft dies vergleichende Fragen zur Qualifikation politischer Führungspersonen auf, die besonders im Falle von Harris durch ihre Präsenz in sozialen Medien befeuert werden.
Die Medien beschäftigen sich intensiv mit Harris, wobei ihre oft diskutierte Lache zu einem kontroversen Thema geworden ist. Kamala Harris besitzt eine bemerkenswerte Fähigkeit, ein Lachen zu präsentieren, das “aus dem Bauch aufsteigt und ihre Augen erreicht”. Dies hat die Aufmerksamkeit der deutschen Medien auf sich gezogen, mit gemischten Reaktionen. Katrin Brand vom WDR beschrieb Harris’ Lachen in einem ARD-Kommentar folgendermaßen:
“Wenn Kamala Harris lacht, dann verzieht sie nicht nur den Mund, sie röchelt, sie gluckst, sie lässt das Lachen aus dem Bauch aufsteigen bis zu ihren Augen. Sie lässt ihr ganzes Gesicht strahlen und ihren Körper beben. Ich finde das ansteckend. Die Republikaner nicht […]”
Donald Trump und seine Anhänger hingegen sehen darin einen Ansatzpunkt für Kritik, wie unter anderem in Reaktionen aus dem Lager des ehemaligen Präsidenten und in deutschen Medienberichten deutlich wird. Die Süddeutsche Zeitung betont, dass Harris’ Lachen eine besondere Ausstrahlung hat, die ihnen zufolge Joe Biden fehlte und bei Donald Trump lediglich in aggressiver Form auftrat.
“Das Lachen der Vizepräsidentin – Wenn sie lacht, dann strahlt Kamala Harris jene Kraft aus, die das Leben Joe Biden genommen und Donald Trump nur in der Abart der Aggression zugeteilt hat.”
Andere Medien wie Focus und Bild nehmen das Thema ebenfalls auf und titeln mit Blick auf die US-Wahldynamiken und Harris’ sogenannte “irre Lache”.
Der taz-Autor Jan Feddersen vergleicht Harris mit der deutschen Politikerin Annalena Baerbock, indem er ihre Überzeugungskraft und mediale Wirkung hervorhebt und auf die psychologische Dimension ihrer öffentlichen Wahrnehmung eingeht. Er konstatiert abschließend zu Harris:
“Das Selbstbewusstsein von Kamala Harris: Sie wird zuletzt lachen. Donald Trump lästert über Kamala Harris’ ‘irre Lache’. Ein weiterer Beweis für die männliche Urangst vor dem Lachen einer selbstbewussten Frau.”
Diese Analyse ergänzend, nimmt der Artikel auch Bezug auf Außenministerin Annalena Baerbock, die Harris wegen ihrer transatlantischen Perspektiven und ihres möglichen Beitrags zur Gleichstellung lobt.</ant-Faktor sowohl in den USA als auch in Deutschland beleuchtet. Dabei stellt sich heraus, dass das Lachen, oft als unbedeutendes Detail abgetan, eine tiefere gesellschaftliche und politische Tragweite haben kann, die eng mit der Präsentation von Macht und Einflussnahme verbunden ist.
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