Bis Ende dieser Woche könnte es zu einem Rückgang der Downloadgeschwindigkeit auf Desktop-Versionen von YouTube um 40 Prozent kommen, gefolgt von einem weiteren Rückgang bis zu 70 Prozent bis zum Ende der nächsten Woche. Dies teilte Alexander Chinschtein, Vorsitzender des Ausschusses für Informationspolitik der Staatsduma, auf seinem Telegram-Kanal mit. Er erklärte diese Maßnahme wie folgt:
“Die Reduzierung der Qualität auf YouTube ist eine Zwangsmaßnahme, die nicht gegen russische Nutzer gerichtet ist, sondern gegen das Management einer ausländischen Plattform, das der Meinung ist, dass es unsere Gesetze unbeachtet lassen und ungeahndet verletzen kann.”
Laut Chinschtein wurde der Sommer bewusst gewählt, um YouTube in die Schranken zu weisen, da viele Menschen zu dieser Zeit auf Urlaub sind und vermehrt über mobile Geräte auf das Internet zugreifen. Die Verringerung der Qualität werde die Nutzer nicht beeinträchtigen, zeige aber der Plattform, dass von bloßer Überzeugungsarbeit zu konkreten Maßnahmen übergegangen werde.
Zudem wies Chinschtein darauf hin, dass das russische Telekommunikationsunternehmen Rostelekom bereits eine Verschlechterung der Qualität beim Hochladen von Videos auf YouTube festgestellt hat. Dies sei nicht auf staatliche Maßnahmen zurückzuführen, sondern darauf, dass Google seit 2022 keine Updates seiner Ausrüstungen in Russland mehr durchführt.
Das Forschungsunternehmen Mediascope hat ermittelt, dass etwa 50 Prozent der Online-Aktivitäten in Russland auf sozialen Medien stattfinden. Besonders beliebt ist YouTube hierbei über alle Altersgruppen hinweg, sowohl was die Reichweite als auch die Nutzungsdauer betrifft (39 und 45 Prozent). Die häufigsten Suchanfragen der Russen auf YouTube gelten Musik (25 Prozent), allgemeiner Unterhaltung (17 Prozent), Spielen (zehn Prozent), Fernsehserien (neun Prozent) und Filmen (sieben Prozent).
Weiterführende Thematik – Russland fordert von Google die Wiederherstellung gesperrter YouTube-Kanäle