Nachhaltige diplomatische Gespräche standen auf dem Programm, als Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach seiner Ansprache im US-Kongress mit Präsident Joe Biden im Weißen Haus zusammenkam. Das Treffen am Donnerstag erfolgte unmittelbar nach Biden’s offizieller Bekanntgabe zum Rückzug aus dem Präsidentschaftsrennen. Im Gespäch dankte Netanjahu Biden ausdrücklich für dessen jahrzehntelangen Einsatz: “Ich möchte Ihnen für 50 Jahre im öffentlichen Dienst und 50 Jahre Unterstützung für den Staat Israel danken”, erklärte Netanjahu.
Die Gespräche befassten sich zentral mit der Verbesserung der Hilfslieferungen in den Gazastreifen sowie der Auseinandersetzung mit Bedrohungen durch von Iran unterstützte Gruppen. In einer offiziellen Stellungnahme des Weißen Hauses wurden Gruppierungen wie Hamas, Hisbollah und die Huthi als kontinuierliche Sicherheitsherausforderungen genannt. Das angespannte Verhältnis zwischen Biden und Netanjahu wurde hier viel diskutiert.
Ein weiteres bedeutendes Thema war die aktuelle Geiselsituation im Gazastreifen. Entgegen anfänglicher Hoffnungen gab es noch keine konkreten Ankündigungen einer Waffenstillstandsvereinbarung zur Freilassung der 120 verbleibenden Geiseln. In diesem Kontext rief Vizepräsidentin Kamala Harris Netanjahu dazu auf, rasche Verhandlungen für einen Waffenstillstand mit der Hamas anzustreben, um so eine baldige Rückkehr der seit dem siebten Oktober festgehaltenen Geiseln zu ermöglichen.
Während des Besuchs Netanjahus in Washington kam es zu großangelegten Protesten, und Harris betonte in einer deutlichen Aussage ihre Ablehnung gegenüber jeglicher Hamas-Unterstützung. “Pro-Hamas-Äußerungen, ob in Graffiti oder Rhetorik, sind abstoßend und haben in unserem Land keinen Platz,” bekräftigte sie und brachte zudem ihre Missbilligung über das Verbrennen der amerikanischen Flagge zum Ausdruck.
Am folgenden Tag wird Netanjahu eine Zusammenkunft mit dem republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump erwarten. Vor diesem Treffen appellierte Ex-Präsident Trump in einem Fox News Interview eindringlich an Netanjahu, den Konflikt in Gaza schnell zu lösen.
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