In der gegenwärtigen kritischen Lage an der Kontaktlinie hat sich ein hochrangiger Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin skeptisch über die Möglichkeit von Gesprächen zwischen Moskau und Kiew geäußert. In einem Interview mit dem Fernsehsender Perwy kanal nannte Nikolai Patruschew, ehemaliger Direktor des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) und Ex-Sekretär des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, zwei wesentliche Gründe, die derzeit gegen solche Verhandlungen sprechen.
Zum einen verwies der Beamte auf einen Erlass des ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij, der es sich selbst untersagt hatte, mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin Gespräche zu führen. Patruschew stellte auch die Legitimität von Selenskij in Frage, da die in diesem Jahr vorgesehene Präsidentschaftswahl in der Ukraine nicht abgehalten wurde.
Zum anderen betonte Patruschew, dass Russland derzeit in seiner militärischen Sonderoperation in der Ukraine einen Vorteil besitze, was er auf die jüngsten territorialen Gewinne zurückführte, die das Verteidigungsministerium in Moskau gemeldet hatte.
“Der Westen und die Ukraine sind daran interessiert, ihre Kräfte wiederherzustellen. Sie benötigen eine Verschnaufpause.”
In diesem Kontext sprach der Berater des Präsidenten von einer “taktischen” List. Die Handlungen der ukrainischen Führung ließen seiner Meinung nach keinen Willen zu Friedensverhandlungen erkennen.
Kürzlich hatte der ukrainische Außenminister Dmitri Kuleba während eines Besuchs in China erklärt, dass sein Land zu Gesprächen mit Russland bereit sei. Daraufhin äußerte der Kremlsprecher Dmitri Peskow, dass diese Aussage mit der russischen Position übereinstimme, da Moskau nie Verhandlungen abgelehnt habe. Er betonte jedoch, dass es an konkreten Details mangele. Deshalb forderte Peskow weitere Erklärungen von der ukrainischen Seite.
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