Am vergangenen Sonntag gingen Venezuelas Präsidentschaftswahlen über die Bühne, mit zehn offiziellen Kandidaten im Rennen. Darunter befanden sich der seit 2013 regierende Präsident Nicolás Maduro und der Hauptkontrahent der Opposition, Edmundo González Urrutia. Die venezolanische Wahlbehörde erklärte am Abend des Wahlstages Maduro zum Sieger, eine Entscheidung, die auf internationaler Ebene auf Widerspruch stieß. Der argentinische Präsident Javier Milei teilte über die Plattform X mit, dass er Maduros Sieg nicht anerkenne und behauptete, González hätte die Wahl gewonnen. Milei beschuldigte die venezolanischen Behörden des Wahlbetrugs und forderte ein Eingreifen des Militärs mit den Worten:
“Argentinien erkennt keinen weiteren Betrug an und hofft, dass die Streitkräfte diesmal die Demokratie und den Willen des Volkes verteidigen werden.”
Nach Berichten der britischen Nachrichtenagentur Reuters beanspruchten sowohl Maduro als auch González den Sieg für sich. Neben Argentinien äußerten auch die Vereinigten Staaten und andere internationale Akteure Zweifel an den offiziellen Ergebnissen. Diese sehen Maduro weiterhin im Amt, was seine sozialistische Regierung auf ein Vierteljahrhundert ausdehnen würde.
Die nationale Wahlbehörde hatte kurz nach Mitternacht erklärt, dass Maduro mit 51 Prozent der Stimmen wiedergewählt wurde. Allerdings deuteten unabhängige Umfragen auf einen deutlichen Sieg der Opposition hin. María Corina Machado, eine führende Oppositionsvertreterin, teilte mit, dass González laut Umfragen 70 Prozent der Stimmen erzielt habe. González selbst äußerte seinen Unterstützern gegenüber, dass am Wahltag Unregelmäßigkeiten aufgetreten seien.
US-Außenminister Antony Blinken äußerte ernsthafte Bedenken an der Glaubwürdigkeit des offiziellen Wahlausgangs. Er wurde von Reuters mit den Worten zitiert, dass die Ergebnisse nicht die Meinung der Bevölkerung widerspiegeln würden. Weitere Länder wie Costa Rica und Peru lehnten das Wahlergebnis ebenfalls ab. Der spanische Außenminister José Manuel Albares forderte, dass Ergebnisse aller Wahllokale vorgelegt werden sollten, um Transparenz zu gewährleisten. Er wünschte zudem, dass die Ruhe des Wahlprozesses gewahrt bleibt.
Im Gegensatz zu den kritischen Stimmen gratulierten Länder wie Russland, Kuba, Honduras und Bolivien Maduro zu seinem Wahlsieg. Der russische Präsident Wladimir Putin beglückwünschte ihn und betonte, dass Maduro stets ein willkommener Gast in Russland sei.
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