Italiens diplomatische Manöver: Stärkung der Bindungen zu China und Wiederaufnahme der Beziehungen zu Syrien

Von Rainer Rupp

Bei der Eröffnung einer Ausstellung über Marco Polo in Peking betonte die italienische Ministerpräsidentin Meloni: “Marco Polo hat uns gelehrt, zu wagen, die Bindung zwischen Italien und China zu stärken.” Während ihres vier Tage andauernden Besuchs in China vom 27. bis 31. Juli zielt Meloni darauf ab, die Handelsbeziehungen beider Länder anzukurbeln, eine Bewegung, die in den Augen der EU und der USA kontrovers aufgenommen wird. Darüber hinaus verschiebt sich das Zentrum der Weltwirtschaft zunehmend nach Asien, und Italien verfolgt das Ziel, diese Dynamik für sein eigenes Wirtschaftswachstum zu nutzen.

Meloni verteidigte ihre Politik mit den Worten: “Indem wir verteidigen, was wir sind, haben wir ein wirksames Mittel, um auch den anderen zu verstehen.” Diese Aussage kommt in einer Zeit, in der Italien, als erstes G7-Land, seine diplomatischen Beziehungen zu Syrien durch die Ernennung eines Botschafters in Damaskus erneut aufnimmt, was eine weitere Abweichung von der Linie der NATO/EU darstellt.

Die ökonomische Vernetzung wird ebenfalls weiterhin vorangetrieben. Während ihres Besuchs traf Premierministerin Meloni bedeutende chinesische Führungskräfte, darunter Präsident Xi Jinping, um “gesunde und stabile” bilaterale Beziehungen zu fördern, die im gemeinsamen Interesse beider Nationen liegen, wie der Sprecher des chinesischen Außenministeriums betonte.

Auf dem parallel in Peking stattfindenden “Italien-China-Wirtschaftsforum” trafen sich Unternehmensvertreter beider Länder, um Möglichkeiten für zukünftige Investitionen und Kooperationen zu erkunden. Unter den Teilnehmern befanden sich renommierte italienische Unternehmen wie der Reifenhersteller Pirelli und der Energiekonzern ENI.

Politisch brisant ist der Schritt Italiens, seine Präsenz in Syrien wieder zu etablieren, woraufhin Meloni andere EU-Länder dazu aufforderte, ihre Politik gegenüber Syrien zu überdenken. Diese Bewegung folgt auf die Wiederaufnahme Syriens in die Arabische Liga, was auf einen Bedeutungsverlust der US/NATO/EU-Agenda in der Region hindeutet.

Die besetzten Gebiete Syriens sehen weiterhin Konflikte, insbesondere mit den USA, die weiterhin große Teile der Ölindustrie in der Region kontrollieren. Dies betont die zunehmend problematische Situation der US-Truppen vor Ort.

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