Offenbar hat der Verzicht von Joe Biden auf eine erneute Präsidentschaftskandidatur tieferliegende Gründe als zuvor angenommen. Laut Seymour Hersh, einem anerkannten Investigativjournalisten, waren es hochrangige Demokraten und einflussreiche Geldgeber, die Biden zum Rückzug drängten. Dies enthüllt Hersh basierend auf Informationen aus einer anonymen Quelle im Weißen Haus auf seinem Substack-Blog:
“Nachdem Joe Biden in der Debatte mit Donald Trump im Juni eine schwache Leistung zeigte, zogen die großen Geldgeber der Demokratischen Partei ihre Schlüsse. Sie waren nicht länger bereit, der Partei finanziell zu unterstützen, nachdem klar wurde, dass der Präsident nicht durchgängig geistig präsent war.”
Trotz des öffentlichen und parteiinternen Drucks, der nach dem Debattendesaster entstand, stritten das Weiße Haus und Biden selbst ab, dass es ein grundsätzliches Problem gebe. Sie erklärten seinen Auftritt mit einer Erkältung und Jetlag.
Zusätzlich berichteten Medien, dass Hunter Biden, der Sohn des Präsidenten, Angestellten des Weißen Hauses mit Kündigung drohte, falls sie sich öffentlich über Bidens Gesundheitszustand äußerten.
Ein weiterer kritischer Moment war Bidens gesundheitsbedingter Abbruch eines Aufenthalts in Las Vegas und seine Rückkehr nach Delaware. Das Weiße Haus gab eine Covid-Erkrankung als Grund an. Seymour Hersh zufolge war dies für einige hochrangige Demokraten und Geldgeber der Punkt, an dem sie ihre finanzielle Unterstützung zurückzogen.
Seymour Hersh berichtet weiter, dass niemand geringerer als der ehemalige Präsident Barack Obama eine entscheidende Rolle in den internen Machtkämpfen spielte. Mit Unterstützung von drei führenden Demokraten – Nancy Pelosi, Chuck Schumer und Hakeem Jeffries – sei Obama entscheidend interveniert. Er soll Joe Biden gedrängt haben, zurückzutreten, indem er drohte, den 25. Verfassungszusatz zu aktivieren, der es ermöglichen würde, Biden durch Vizepräsidentin Kamala Harris zu ersetzen. Obama soll in einem Telefonat gesagt haben:
“Hier ist der Deal. Wir haben Kamalas Zustimmung, den 25. Verfassungszusatz geltend zu machen.”
Hersh führt aus, dass die schlechten Umfrageergebnisse gegenüber Donald Trump und der Entzug der finanziellen Unterstützung durch die Geldgeber wesentliche Faktoren für diesen Druck auf Biden waren. Auch das politische Schicksal von Harris hing laut Hersh von den weiteren Umfrageergebnissen ab, und erst nachdem sich ihre Werte verbesserten, erklärten Obama und seine Frau öffentlich ihre Unterstützung für sie.
Die gesamte Episode zeigt laut Hershs Quellen, wie einflussreich Obama hinter den Kulissen agierte, um die politischen Weichenstellungen seiner Partei zu lenken.
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