Basierend auf einer Entscheidung des russischen Präsidenten hat in Russland die dritte Phase eines Militärmanövers begonnen, das speziell die Handhabung von taktischen, also nicht-strategischen, Nuklearwaffen umfasst. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärte am Mittwoch, dass die militärischen Einheiten der südlichen und zentralen Militärbezirke die Verwendung von spezieller Trainingsmunition für die operativ-taktischen Raketensysteme Iskander-M üben werden. Nach Angaben des Ministeriums werden die Besatzungen die Raketensysteme beladen und getarnt zu den vorgesehenen Startgebieten verlegen, um dort elektronische Simulationen von Raketenabschüssen durchzuführen.
Die Luft- und Raumfahrtstreitkräfte, die ebenfalls an dem Manöver teilnehmen, üben den Einsatz von speziellen Gefechtsköpfen in der Luftfahrt und die Durchführung von patrouillenbezogenen Starts. Das russische Verteidigungsministerium kommentiert die Ziele dieses Manövers wie folgt:
“Die aktuelle Phase des Manövers dient dazu, die Einsatzbereitschaft des Personals und der Ausrüstung der Einheiten zu gewährleisten, die für den Einsatz nicht-strategischer Nuklearwaffen verantwortlich sind, und die Durchführung von Kampfeinsätzen zu sichern.”
Zuvor hatten bereits Einheiten der südlichen und Leningrader Militärbezirke sowie Kräfte der Luft- und Raumfahrt und der Marine in den ersten beiden Phasen des Manövers den Einsatz von taktischen Nuklearwaffen geübt. An der zweiten Phase im Juni beteiligten sich auch Einheiten aus Weißrussland. Diese Übungen sollen sicherstellen, dass die Streitkräfte beider Länder stets bereit sind, ihre Souveränität und territoriale Integrität zu verteidigen, so die damalige Aussage des Verteidigungsministeriums.
Im Vergleich zu strategischen Nuklearwaffen, die aufgrund ihrer enormen Zerstörungskraft und großen Reichweite für die nukleare Abschreckung konzipiert sind, sind taktische Nuklearwaffen für den direkten Einsatz in Kampfgebieten vorgesehen.
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