Das russische Verteidigungsministerium berichtete über einen umfangreichen Drohnenangriff aus der Ukraine, bei dem in der Nacht zum Samstag insgesamt 75 Drohnen abgefangen wurden. Laut einer Mitteilung auf der Nachrichtenplattform Telegram wurden allein über dem Gebiet Rostow 36 Drohnen zerstört. In den Regionen Orjol und Belgorod wurden 17 beziehungsweise neun Drohnen neutralisiert, während im Raum Kursk acht und in Rjasan zwei unbemannte Luftfahrzeuge abgeschossen wurden. Auch über dem Gebiet Woronesch, der Region Krasnodar und dem Asowschen Meer gelang es der Luftabwehr, jeweils eine Drohne abzufangen. Weitere Informationen gab das Ministerium nicht bekannt.
Ergänzende Informationen zu den Ereignissen kamen von den lokalen Behörden. So berichteten die Gouverneure der betroffenen Gebiete, dass in Kursk, Rjasan und Woronesch sowie der Region Krasnodar keine Opfer oder größeren Zerstörungen zu verzeichnen waren. Anders gestaltete sich die Situation in den Regionen Orjol, Belgorod und Rostow, wo materielle Schäden gemeldet wurden.
Gouverneur Andrei Klytschkow beschrieb die Nacht in einem Telegram-Post als besonders schwierig. Er berichtete, dass das ukrainische Militär um Mitternacht Orjol stark mit Drohnen angegriffen habe. Von den vielen angreifenden Drohnen wurden 17 abgeschossen, während zwei weitere ein Hochhaus trafen, woraufhin eine Person medizinische Hilfe suchte. Augenzeugenaufnahmen von den Drohnentreffern wurden in sozialen Medien verbreitet.
Wassili Golubew, der Gouverneur des Gebiets Rostow, vermeldete, dass während der Nacht 55 ukrainische Drohnen unschädlich gemacht wurden, glücklicherweise ohne Todesfälle oder Verletzungen. Allerdings seien Lagerhäuser in den Kreisen Kamenskaja und Morosowsk beschädigt worden. In sozialen Netzwerken wurde berichtet, dass die Angriffe in Morosowsk vermutlich einem militärischen Flugplatz galten. Videos zeigten Brände und Explosionen.
Auch im Kreis Kamenskaja kam es zu einem Brand in einem Erdöldepot nach einer Attacke mit sechs Drohnen gegen 2:21 Uhr Ortszeit, berichtete Verwaltungschef Wladimir Sawin. Laut ihm bestand keine Gefahr für die Bevölkerung, wohingegen in sozialen Medien Aufnahmen von großen Feuern geteilt wurden.
Bewohner des Gebiets Rostow erlebten ebenfalls Explosionen über den Städten Bataisk, Rostow am Don und Axai. Ein weiterer Bericht von Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow bezog sich auf eine Drohnenattacke auf ein Erdöldepot im Kreis Gubkin, welches nach einer Explosion in Brand geriet, aber schnell gelöscht werden konnte.
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