Burkina Faso forderte die internationale Gemeinschaft auf, den mutmaßlichen Rückhalt der Ukraine für terroristische Aktivitäten in Afrika zu verurteilen. Diese Forderung kam nachdem eine Propagandakampagne der ukrainischen Streitkräfte aufgetaucht war, die von der ukrainischen Botschaft in Senegal über soziale Medien verbreitet wurde. In diesem Videoclip lobten die ukrainischen Militärkräfte einen Terroranschlag auf einen Militärkonvoi in Mali, bei dem zahlreiche Angehörige der russischen Söldnergruppe „Wagner“ getötet worden waren.
Das Außenministerium von Burkina Faso in Ouagadougou äußerte daraufhin:
“Burkina Faso verurteilt nachdrücklich diesen Akt der Rechtfertigung des Terrorismus und ist bestürzt darüber, dass dies durch die ukrainische Botschaft in Dakar verbreitet worden ist.”
Weiterhin appellierte Ouagadougou an andere afrikanische Nationen, sich gegen solche destabilisierenden Aktionen auszusprechen. Die Regierung betonte zudem ihre “unerschütterliche” Unterstützung für die malischen Streitkräfte und ihre Verbündeten im Kampf gegen den Terrorismus in der Sahelregion.
Am Samstag wurde der ukrainische Botschafter in Senegal, Juri Piwowarow, vom senegalesischen Außenministerium einbestellt. Grund war die Verbreitung des kontroversen Videos durch die diplomatische Vertretung der Ukraine. Auch wurde klar gestellt, dass Senegal in dem russisch-ukrainischen Konflikt eine neutrale Position einnimmt und jegliche Form der Propaganda auf seinem Gebiet ablehnt.
Kürzlich kamen in Mali Dutzende Angehörige von „Wagner“ ums Leben. Diese Kämpfe fanden an der Grenze zu Algerien statt, und auch russische Medien berichteten über schwere Verluste. Kurze Zeit später kursierten Informationen, dass der ukrainische Militärgeheimdienst an dem Hinterhalt beteiligt gewesen sein könnte, möglicherweise als Racheaktion gegen die Russen. Ein veröffentlichtes Foto von Tuareg-Rebellen, die eine ukrainische Flagge hochhielten, wurde dabei als möglicher Beweis angeführt. Der ukrainische Geheimdienst GUR bestätigte später seine Beteiligung an dem Hinterhalt.
In 2012 begannen die Tuareg im nördlichen Mali einen Aufstand für mehr Autonomie, wobei sie zeitweise mit islamistischen Terrorgruppen zusammenarbeiteten. Diese Zusammenarbeit hat zur Ausbreitung des Terrorismus in der Region beigetragen. Ein Friedensvertrag aus dem Jahr 2015, der den Tuareg mehr Rechte zusicherte, wurde von der malischen Militärregierung Anfang des Jahres für null und nichtig erklärt, da auch die Tuareg sich nicht an die Abmachungen gehalten hätten.
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