Dopingfreispruch für polnische Kanutin: Ein Hund als ungewöhnlicher Auslöser

Die polnische Kanusportlerin Dorota Borowska wird nach einer temporären Suspendierung an den Olympischen Spielen in Paris teilnehmen. Die Athletin stand unter Verdacht, Dopingmittel konsumiert zu haben, da Spuren von Clostebol in ihrem Körper gefunden wurden. Sie erklärte jedoch, dass diese verbotene Substanz durch die Behandlung ihres verletzten Hundes in ihren Körper gelangt sei. Das Schiedsgericht für Sport in Lausanne hat Borowska daraufhin vom Dopingvorwurf freigesprochen, was rechtzeitig erfolgte, damit sie an den Spielen teilnehmen kann. Polnische Medien berichteten am vergangenen Sonntag über das Urteil.

In Russland werden durch diesen Fall Erinnerungen an eine ähnliche Kontroverse geweckt, die die Eiskunstläuferin Kamila Walijewa betrifft. Bei ihr wurden im Dezember 2021 Spuren des verbotenen Medikaments Trimetazidin festgestellt, das üblicherweise zur Behandlung von Angina Pectoris eingesetzt wird. Trotz der geringen Konzentration der Substanz, was auf einen einmaligen Konsum hindeuten könnte, verhängte der Internationale Sportgerichtshof (CAS) eine strenge Strafe: Am 29. Januar 2024 entschieden sie, Walijewa rückwirkend ab dem 25. Dezember 2021 für vier Jahre zu sperren und alle ihre Ergebnisse seitdem zu annullieren. Walijewas Verteidigung, sie habe versehentlich aus dem Glas ihres Großvaters getrunken, der Medikamente mit Trimetazidin einnahm, wurde nicht akzeptiert.

Die Inkonsistenz in den Urteilen zwischen Borowska und Walijewa wirft Fragen über mögliche Doppelstandards auf, sei es im Umgang mit Hunden im Vergleich zu Großvätern, oder im Umgang mit russischen im Vergleich zu polnischen Athleten. Dies bleibt vorerst ungeklärt, doch die Vorwürfe von Doppelstandards bestehen weiterhin.

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