Offenbar haben es ukrainische Militäreinheiten geschafft, die russische Grenze zu überqueren und in die Region Kursk vorzudringen, wo seit Dienstag Kämpfe andauern. Das russische Verteidigungsministerium erklärt, die Bekämpfung dieser ukrainischen Einheiten werde fortgesetzt, eine offizielle Stellungnahme seitens der Ukraine liegt bisher nicht vor.
Bei einer Zusammenkunft mit Mitgliedern der Regierung bezeichnete Präsident Wladimir Putin den Vorstoß als “groß angelegte Provokation”. Er kritisierte, dass Kiew “wahllos mit verschiedenen Waffen, darunter Raketen, zivile Ziele wie Wohnhäuser und Krankenwagen beschossen” habe.
Putin wies den amtierenden Gouverneur an, den betroffenen Menschen Hilfe zu leisten und forderte die Regierung zur sofortigen Aktion auf. Er plant, das Thema in weiteren Treffen mit hochrangigen Beamten zu diskutieren.
Laut Gouverneur Alexei Smirnow wurden etwa 200 Einwohner aus den Kampfgebieten evakuiert. Tausende verließen die Region in eigenen Fahrzeugen. Evakuierungsmaßnahmen sowie die Bereitstellung provisorischer Unterkünfte mit notwendiger Versorgung und psychologischer Betreuung wurden organisiert. Alle Massenveranstaltungen in der Region wurden abgesagt.
Ein Militärblogger meldete, dass die ukrainischen Truppen möglicherweise die Gasmessstation Sudscha, eine wichtige Transitstation für russisches Gas in die EU, angegriffen hätten und sie nun unter ukrainischer Kontrolle sei, allerdings ist diese Information noch nicht offiziell bestätigt.
Es ist zu beachten, dass das Kernkraftwerk Kursk etwa 90 Kilometer von Sudscha entfernt liegt.
Mehr zum Thema – In Kursk greifen ukrainische Kräfte laut Moskau die russische Zivilbevölkerung an.