Teheran hat die Absicht bekundet, auf die Tötung von Ismail Haniyya zu reagieren, allerdings ist bisher unklar, wie eine mögliche Vergeltungsaktion gegen Israel aussehen könnte. Israel befindet sich bereits seit Tagen in höchster Alarmbereitschaft, das Militär warnt insbesondere den Iran und die Hisbollah und betont, auf jegliche Angriffe “überproportional” zu reagieren.
Die USA und ihre Verbündete im Westen sowie im Nahen Osten üben derweil Druck auf den Iran und Israel aus, die angespannte Lage zu entschärfen und einen großflächigen Krieg in der Region zu vermeiden. Jüngste Berichte lassen verlauten, dass der Iran seine Position bezüglich eines möglichen Gegenschlags vielleicht überdenkt.
Laut westlichen Medienberichten könnten die intensiven diplomatischen Bemühungen möglicherweise Wirkung zeigen, obwohl die Gefahr eines iranischen Angriffs weiterhin als hoch eingestuft wird. Offizielle des Weißen Hauses äußerten gegenüber der Washington Post, dass die Drohkulisse, einschließlich der Entsendung von zusätzlichen US-Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen in die Region, möglicherweise dazu beiträgt, dass der Iran seine Strategie überdenkt.
Dennoch gibt es kaum Zweifel daran, dass der Iran auf den Mord an Ismail Haniyya reagieren wird. Die Tatsache, dass es den iranischen Geheimdiensten nicht gelungen ist, den Tod des Hamas-Politbüro-Chefs auf ihrem eigenen Territorium zu verhindern, stellt eine erhebliche Demütigung dar. Es scheint, dass Teheran darauf abzielt, seine Abschreckungskraft gegenüber Israel wieder zu festigen.
Der Iran und seine Verbündeten, darunter die Hisbollah, nehmen sich offenbar Zeit, um das Ausmaß und den Zeitpunkt eines möglichen Vergeltungsschlags gegen Israel zu planen. In einer kürzlich gehaltenen Rede deutete Hisbollah-Chef Nasrallah an, dass das Warten Israels Teil der Strategie und der psychologischen Kriegsführung der “Achse des Widerstands” sei. In Israel wächst die Angst vor einem möglichen iranischen Gegenschlag seit einer Woche stetig.
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