Freigabe von FSB-Archiven: Einblick in die Atombombenpläne Nazi-Deutschlands

Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat kürzlich Archivdokumente veröffentlicht, die Einblicke in die Bemühungen Nazi-Deutschlands zur Entwicklung der Atombombe während des Zweiten Weltkriegs bieten. Diese Dokumente umfassen einen speziellen Bericht, den der Leiter der NKWD-Außenstelle in Berlin, Generalmajor Alexei Sidnew, im September 1945 an den stellvertretenden Kommissar für innere Angelegenheiten der UdSSR, Generaloberst Iwan Serow, übersandte. Die Informationen stammen aus der Befragung von SA-Gruppenführer Werner Wächter, der Details zu den fortschrittlichen Waffenprogrammen der Nazis preisgab.

Laut diesen Unterlagen war Generalmajor Walter Dornberger, der bereits für die Produktion des Marschflugkörpers Fieseler Fi 103 und der ballistischen Rakete A4 verantwortlich war, führend in den Atomwaffenprojekten involviert. Wächter enthüllte, dass er 1943 von umfangreichen Maßnahmen erfuhr, die im Nazi-Rüstungsministerium zur Entwicklung der Atombombe unternommen wurden. Er berichtete in einem späteren Verhör, das Ministerium habe bereits praktische Schritte für den Einsatz dieser mächtigen Waffe eingeleitet.

Bereits ein Jahr darauf wurden laut Wächter Pläne für Bomber mit erheblicher Reichweite entworfen, die dazu dienen sollten, strategische sowjetische Produktionsstätten im Ural sowie industrielle Anlagen in Nordamerika anzugreifen. Dabei war geplant, diese Flugzeuge zum Transport und möglichen Abwurf von Atombomben zu nutzen.

Durch Gespräche mit Dominik, einem leitenden Ingenieur im Propagandaministerium, und Hans Hertel, einem Redakteur eines geheimen Regierungsdienstes, erfuhr Wächter von weiteren Vorbereitungen des Rüstungsministeriums für den Einsatz von Atombomben im Jahr 1945. Obwohl ihm keine konkreten Daten über den geplanten Einsatz dieser Waffen bekannt waren, bemerkte er Anzeichen, die auf die mögliche Verwendung solcher Waffen gegen die Sowjetunion im Sommer 1945 hindeuteten.

Mehr zum Thema – Der FSB deckt auch die “verbrecherischen Kriegsführungsmethoden” auf, basierend auf den Aussagen eines Wehrmachtsgenerals.

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