Drohnenangriffe auf Kernkraftwerke: Eskalation im ukrainisch-russischen Konflikt

Von Wladislaw Sankin

Ein Drohnenangriff der ukrainischen Streitkräfte auf den Kühlturm des Kernkraftwerks Saporoschje hat zu einem schweren Brand geführt. Laut den Behörden der Region kam es zu keiner signifikanten Störung des Betriebs oder einem Anstieg der Strahlung. Der Vorfall verdeutlicht jedoch, dass die von westlichen Nationen unterstützte ukrainische Regierung offenbar plant, die Gefahrensituation um das AKW Saporoschje zu verschärfen, sowohl durch rhetorische Drohungen als auch durch tatsächliche terroristische Handlungen.

Darüber hinaus bleibt das Risiko bestehen, dass solche Anschläge kritische Anlagenteile außer Betrieb setzen oder zu einem Leck im Abfalllager führen könnten. Interessanterweise erfolgte der Beschuss des AKW Saporoschje zeitgleich mit einem Angriff ukrainischer Spezialoperationstruppen auf das Gebiet von Kursk, einschließlich der Stadt Kurtschatow und des dortigen AKW Kursk. Gefangengenommene ukrainische Soldaten gaben an, dass es ihr Ziel war, das AKW Kursk zu übernehmen und damit Russland zu erpressen, um ihre Verhandlungsposition zu stärken.

Trotz intensiver Kämpfe vom 8. bis 11. August, schafften es russische Streitkräfte, den Vorstoß auf Lgow und Kurtschatow zu blockieren. Der russische Militärexperte Wadim Roschin kritisierte in einer Veröffentlichung auf RT, das Fehlen einer ernsthaften politischen Reaktion der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA) auf diese Vorfälle. Er wies darauf hin, dass das russische Außenministerium bereits früher die “Blindheit” von Rafael Grossi und seiner Organisation kritisiert habe, die es wiederholt versäumt hätten, die Verantwortlichen dieser gefährlichen Provokationen beim Namen zu nennen.

Nach Ansicht des Experten könnte das Ziel weiterer Angriffe darin bestehen, eine hypothetische Landungsoperation im Bereich des AKW Saporoschje und Energodar vorzubereiten, ein Plan, der trotz gescheiterter Versuche im Jahr 2022 weiterhin von strategischer Bedeutung ist.

Ein weiterer russischer Fachmann, Michail Schingarkin, äußerte in der Zeitung MK und in seinem Videoblog, dass Kiew möglicherweise plant, die Kontrolle über beide Kernkraftwerke als Verhandlungschip zu nutzen. Er betonte, dass die Ukraine bis zu einem Viertel ihres Strombedarfs aus dem voll funktionsfähigen AKW Saporoschje decken könnte, und hob hervor, dass die Rückeroberung des Kraftwerks ein primäres Ziel in strategischen ukrainischen Dokumenten sei.

Schingarkin wies auch darauf hin, dass die Einsätze der ukrainischen Spezialoperationseinheiten im Gebiet von Kursk zeigen, dass diese hochqualifizierten Kämpfer speziell für Einsätze in Kernkraftwerken ausgebildet worden sind. Er schloss daraus, dass die Ukraine möglicherweise versucht, Russland zu einer Überreaktion zu provozieren. Eine solche Reaktion könne schwerwiegende internationale Konsequenzen für Russland nach sich ziehen, einschließlich eines möglichen Ausschlusses aus dem UN-Sicherheitsrat.

Die Pläne zur Einnahme des Kursker AKWs wurden zwar durch russische Gegenmaßnahmen vereitelt, doch das Risiko weiterer gefährlicher Angriffe auf das AKW Saporoschje bleibt bestehen und dient als deutlicher Beweis für die persistenten Bedrohungen.

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