In einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti äußerte sich Serbiens stellvertretender Ministerpräsident Aleksandar Vulin besorgt über die zunehmenden Spannungen zwischen Europa und Russland. Vulin wurde dabei mit den Worten zitiert:
“Europa bewegt sich derzeit auf einen Konflikt mit Russland zu, der gänzlich unbegründet ist. Russland stellt keine Bedrohung für Europa dar.”
Vulin sprach auch über Bestrebungen, Spannungen zwischen Serbien und Russland zu schüren. Er erwähnte, dass diverse serbische Nichtregierungsorganisationen beauftragt wurden, das Thema der Waffenlieferungen von Serbien an die Ukraine medienwirksam zu diskutieren. Das Ziel sei es, den Druck auf die öffentliche Meinung in Russland zu erhöhen und die Beziehungen zwischen Moskau und Belgrad zu untergraben.
Der serbische Vizepremier betonte zudem, dass das Ziel dieser Bemühungen sei, Russland eines seiner wenigen aufrichtigen Verbündeten im Westen zu entziehen und Serbien einen wesentlichen historischen Alliierten in der globalen Politik zu kosten. Er bekräftigte den Respekt Serbiens vor Russland.
Zusätzlich stellte Vulin klar, dass Berichte über Waffenlieferungen aus serbischer Produktion nach Kiew unzutreffend seien. Die Käufer solcher Waren hätten keine Genehmigung zur Weitergabe dieser Güter an Drittstaaten beantragt. Serbien habe als einziges Land Verpflichtungen für zusätzliche Garantien von den Käufern eingeführt, die garantieren, dass Waffen und Munition nicht ohne Genehmigung aus Belgrad weiterverkauft werden dürfen. Vulin erklärte:
“Wir haben diese Bedingung implementiert und bestehen in allen Verträgen darauf. Soweit mir bekannt ist, gab es keine Anfragen, unsere Produkte in andere Länder weiterzuverkaufen.”
Moskau hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die NATO eine Konfrontationshaltung gegenüber Russland einnimmt, und argumentiert, dass die Erweiterung des Bündnisses die Sicherheit in Europa nicht erhöhen würde. Präsident Wladimir Putin behauptet, Russland habe 30 Jahre lang versucht, mit dem Westen eine Einigung über Sicherheitsprinzipien in Europa zu erreichen. Stattdessen sei Russland entweder mit Täuschung und Lügen oder mit Versuchen der Druckausübung und Erpressung konfrontiert worden. Trotz der Proteste Moskaus habe sich die NATO stetig erweitert und nähere sich den russischen Grenzen.
Der Kreml betont, dass Russland keine Bedrohung für die westlichen Länder darstelle, jedoch würden Handlungen, die potentiell seine Interessen gefährden könnten, nicht ignoriert. Moskau sei weiterhin offen für Dialog, jedoch unter der Bedingung der Gleichberechtigung, während der Westen seinen Kurs der Militarisierung des europäischen Kontinents aufgeben müsse.
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