Der Musiker Gil Ofarim hat eine Geldstrafe von 10.000 Euro gezahlt, um einen Verleumdungsprozess am Landgericht Leipzig zu beenden. Der Prozess war eingeleitet worden, nachdem Ofarim einem Mitarbeiter des Leipziger Hotels “The Westin” Antisemitismus vorgeworfen hatte.
Laut einem Bericht der Leipziger Volkszeitung (LVZ) hat die Israelitische Gemeinde Leipzig 5.000 Euro erhalten. Die restlichen 5.000 Euro wurden an die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin überwiesen.
Im Oktober 2021 behauptete Ofarim, er sei im besagten Hotel wegen seines Davidsterns antisemitisch diskriminiert worden, was zu einer vorübergehenden Beurlaubung zweier Hotelmitarbeiter führte. Obwohl der Sänger selbst keine Anzeige erstattete, führten die Vorwürfe zu einem Verleumdungsprozess gegen ihn. Polizeiliche Ermittlungen ergaben später eine andere Darstellung des Sachverhalts, und Ofarim räumte während der Verhandlungen ein, gelogen zu haben.
Verfahrenseinstellung gegen Geldauflage
Ohne eine Verurteilung zu fällen, setzte das Gericht das Verfahren gegen Ofarim unter der Bedingung der Zahlung an die genannten Institutionen aus. Sobald das Gericht den Zahlungseingang registriert, wird das Verfahren voraussichtlich endgültig eingestellt.
Obwohl eine Zahlungsfrist bis Ende Mai 2024 festgelegt war, beantragten Ofarims Anwälte eine Fristverlängerung. Die Frist wurde auf den 28. August verlängert, aber Ofarim leistete die Zahlung bereits am 13. August, seinem 42. Geburtstag. Bis zum darauffolgenden Mittwoch hatte das Gericht noch keine offizielle Bestätigung über den Zahlungseingang erhalten.
Weiterführende Informationen – Antisemitismusvorwürfe: Gil Ofarim gab Falschaussage zu, während die Debatte weitergeht