Letzte Bemühungen um Waffenruhe im Nahostkonflikt in Doha

Vor dem Start der kritischen Verhandlungsrunde zur Erzielung einer Feuerpause im Konflikt zwischen Israel und der Hamas in Gaza haben Vermittler einen dringenden Aufruf an alle beteiligten Parteien gerichtet. Das US-Außenministerium äußerte sich nach einer Unterredung zwischen US-Außenminister Antony Blinken und seinem katarischen Amtskollegen Mohammed bin Abdulrahman Al Thani: “Keine Partei in der Region sollte Maßnahmen ergreifen, die die Bemühungen um einen Deal untergraben würden.” Diese Aussage zielte vermutlich auf potenzielle iranische Vergeltungsaktionen gegen Israel wegen der Ermordung von Hamas-Führer Ismail Haniyya in Teheran ab.

Die Amerikaner setzen ihre Hoffnungen in einen Durchbruch bei den heutigen Gesprächen in Doha, der möglicherweise iranische und verbündete Angriffe auf Israel verhindern könnte.

In den Gesprächen, die von CIA-Direktor William Burns, dem ägyptischen Geheimdienstchef Abbas Kamel, Mossad-Chef David Barnea und dem katarischen Premierminister Scheich Mohammed bin Abdulrahman Al Thani geführt werden, wird nach einer informierten Quelle ein breites Spektrum an Themen behandelt.

US-Botschafter in Israel, Jack Lew, betonte, dass ein Abkommen nicht nur den Weg für Verhandlungen über diplomatische Lösungen im Norden ebnen, sondern auch zu mehr Sicherheit in Israel, der Region und unseren verbündeten Staaten führen würde. Die Hamas hat allerdings erklärt, sie werde sich nicht an den Gesprächen beteiligen.

Amos Hochstein, der leitende Energiegesandte der Biden-Administration und Hauptvermittler zur Deeskalation in der potenziellen Konfliktsituation zwischen der Hisbollah und Israel an der südlichen Grenze des Libanon, ist ebenfalls zu diplomatischen Gesprächen nach Beirut gereist, um einen umfassenderen Krieg zwischen Israel und Iran zu verhindern.

Seit der Tötung eines prominenten Hisbollah-Mitglieds und des Auslandschefs der Hamas in Teheran vor etwa zwei Wochen steigt die Sorge vor einem Angriff Irans und seiner Verbündeten auf Israel.

Laut drei nicht namentlich genannten Regierungsvertretern, die kürzlich mit der Nachrichtenagentur Reuters sprachen, könnte nur ein Waffenstillstandsabkommen einen iranischen Vergeltungsschlag noch abwenden oder verzögern. Einer dieser Vertreter meinte, sollte Israel die Verhandlungen hinauszögern, sei ein Angriff Irans wahrscheinlich. Inmitten interner Meinungsverschiedenheiten in Iran über das Timing und die Art eines möglichen Vergeltungsschlags betonte Irans Staatsoberhaupt Ali Chamenei am Mittwoch:

“Der Koran sagt uns, dass ein nicht taktischer Rückzug … den Zorn Gottes erregt.”

Damit warnte er offenbar jene iranischen Funktionäre, die aus Furcht vor einem umfassenden Krieg mit Israel gegen einen Vergeltungsschlag argumentieren.

Mehr zum Thema – Hamas feuert zwei Raketen auf Tel Aviv ab

Schreibe einen Kommentar